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Yao Ming war der erste Chinese, der Basketballprofi in der NBA wurde. Auch sonst ist er eine absolute Ausnahmeerscheinung. Ein Gerücht hält sich aber hartnäckig. Weil auch beide Eltern des NBA-Stars erfolgreiche Basketballer waren. Wurde Yao Ming von der chinesischen Regierung gezüchtet?

Er ist ein echtes Phänomen - in jeglicher Hinsicht. Schon bei seiner Geburt 1980 war Yao Ming doppelt so groß, wie das durchschnittliche chinesische Baby. Seine Mutter war eine bekannte chinesische Basketballspielerin und Kapitänin der chinesischen Nationalmannschaft, sein Vater immerhin Ligaspieler in Shanghai. Schon mit drei Jahren hat er angefangen Basketball zu spielen. So richtig los ging es dann aber erst mit zehn.

Ob seine Eltern ihn zum Basketball gebracht haben? Schwer zu sagen. Schließlich wussten beide, dass Basketball nicht gerade populär ist in China und man selbst weder reich noch berühmt mit diesem Sport wird, wenn man ganz oben mitspielt. Auf der anderen Seite: welche Sportart eignet sich sonst für einen jungen, der einmal stolze 2,29 Meter groß sein wird. Selbst für einen NBA-Spieler ist das ganz schön riesig.

NBA-Profi mit 20

In China war Yao Ming bereits berühmt, bevor er NBA-Profi. Damals hat auch der Journalist Shitao Li noch für einen chinesischen Fernsehsender gearbeitet. Er kann sich noch gut an sein erstes Interview mit dem freundlichen Riesen erinnern. Schon damals eine echte Herausforderung, denn Yao Ming ist selbst dann noch ziemlich riesig, wenn er sitzt, so dass Shitao Li und sein Kamerateam trotzdem noch fast Nackenstarre bekommen haben, weil sie zu ihm hochsehen mussten.

"Der ist bodenständig, der ist bescheiden, der lacht sehr viel - der zeigt immer seine schöne Seite. Nicht nur vor der Kamera auch hinter den Medien. Und der grüßt sehr oft."
Shitao Li arbeitet heute für die Deutsche Welle in Bonn

Mit 20 Jahren dann wurde Yao Ming für die NBA entdeckt. Eine beispiellose Karriere beginnt. Er ist nicht nur der erste Chinese in der NBA, er ist auch der erste Ausländer, der nicht erst über eine Collegemannschaft in die NBA geholt wurde, sondern gleich dort anfangen durfte. Trotz seiner 2,29 Meter ist beweglich, wendig und außerordentlich gut koordiniert. Keine Selbstverständlichkeit bei dieser Körpergröße. Neun Jahre spielt er bei den Houston Rockets und verhilft dem Team zu neuem Glanz.

Und natürlich freut sich China über diesen hünenhaften Exportchina. Schnell wird Yao Ming das Gesicht, das China in den USA vertreten soll. Aber auch die Marketingstrategen aus den USA fackeln nicht lange: mit Yao Mings Gesicht und Persönlichkeiten promoten sie ihre Sportartikel in China. Nur ein Gerücht wird "The Great Wall of China" - so Yao Mings Spitzname - nicht los: ist er am Ende nur das Ergebnis eines großen Plans der Regierung?

Nichts als Gerüchte

Klar, die chinesische Regierung lässt wenig unversucht, wenn es darum geht Medaillen einzuheimsen. Kinder werden schon früh gedrillt, mitunter mit höchst fragwürdigen Trainingsmethoden. Auch Dopingvorwürfe werden immer wieder laut, vor allem bei chinesischen Schwimmern. In Disziplinen, in denen chinesische Sportler durchaus gute Chancen haben, wird alles daran gesetzt, dass die Medaillen auch an China gehen. Aber Basketball? Shitao Li jedenfalls bezweifelt die Gerüchte rund um Yao Ming:

"Wieso sollte man ausgerechnet einen Basketballspieler erzeugen? Basketball spielt in China nur eine kleine Rolle."
Shitao Li hält das Gerücht um Yao Ming für wenig plausibel

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Shownotes
Yao Ming
Der große Plan
vom 27. Februar 2015
Moderation: 
Stephan Beuting
Gesprächspartner: 
Shitao Li, Journalist bei der Deutschen Welle