Kann das Zufall sein? Diese Frage stellt sich beim Lesen von Sven Reckers Romandebüt "Krume Knock Out" verdammt oft. Es ist, als würde man betrunken einen Kriminalfall lösen.
Zuerst scheint da gar nichts zusammenzupassen:
Da lässt sich ein Shopping-TV-Moderator namens Till in einer Bar volllaufen, weil er Angst vor den nächsten Tagen hat. Er muss nämlich mit seinem Vater ins Ausland fahren und ihm dort beim Sterben zusehen. Weil der das so will. Nun geht es also in die Schweiz.
Da lässt eine junge Mutter namens Tatjana Woche für Woche ihren kleinen Sohn in Warschau zurück, um im "goldenen Westen" auf den Sohn eines Mannes aufzupassen, der ziemlich beschäftigt ist und ein Geheimnis daraus macht, wohin eigentlich seine Frau verschwunden ist.
Da zählt ein Kleinkrimineller namens Drago die Tage bis zu seiner Entlassung aus dem Drogenpräventations-Programm, in das er gesteckt wurde, nur weil er mal ein klitzekleines Bisschen ausgeflippt ist. Wenn Drago wieder draußen ist, muss er in die Schweiz, Einhunderttausend Euro in Bar zu einer Bank bringen.
Irgendwann passt alles zusammen
Irgendwann ist klar, wer wessen Bruder oder Sohn ist, wer wem welche Drogen oder Medikamente verabreicht, und wer aus welchem Grund in die Schweiz fährt. Alle Wege führen in "Krume Knock Out" genau dorthin, wo auf jeden das persönliche Paradies wartet - der freiwillige Tod, die vermisste Mutter, ein neuer Job, das ganz große Geld.