Hektisch, laut und eng: Das Leben in der Stadt birgt Risiken für unsere Gesundheit und kann uns krank machen. Trotzdem kann das Stadtleben auch gut für uns sein, sagt der Stressforscher und Psychiater Mazda Adil. Stadt oder Land, wo lebt es sich denn besser? Wir haben nachgefragt.

Stadtbewohner leiden häufiger an psychischen Krankheiten als Landbewohner. Die Depressionsrate in der Stadt ist anderthalb Mal so hoch, so der Stressforscher und Psychiater Mazda Adli. Schizophrenie kommt sogar doppelt so häufig vor. Im Untertitel seines aktuellen Buchs "Stress and the City" schreibt Adil aber auch: "Warum Städte uns krank machen. Und warum sie trotzdem gut für uns sind." Wie geht das zusammen?

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Wichtig für das Wohlbefinden in der Stadt sind vor allem Ruhepunkte wie Grünflächen, Parks oder Stadtbrachen, die wir selbst gestalten können.

"Grünflächen sind gut für unsere Konzentration und wir werden weniger depressiv, wenn sich ein Park in erreichbarer Nähe befindet."
Mazda Adil, Stressforscher und Psychiater

Manchen Menschen reicht das aber nicht. Sie wollen richtig Ruhe haben - so wie Josi, die vor Kurzem von Berlin aufs Brandenburger Land gezogen ist. Kein Lärm, keine Hektik und sehr viel entspanntere Menschen, freut sie sich: „Hier kann man auch mal mit der Postfrau reden, ohne dass Eile aufkommt“, sagt sie.

Tanzen, Trinken, Techno

Es geht aber auch anders herum. Markus hat ein paar Monate in Alaska gelebt und die Zeit in den Wäldern, in den Bergen und im Kajak auf dem Meer mehr als genossen. Selten sei er so glücklich und ausgeglichen gewesen, sagt er. Trotzdem ist er zurück in die Stadt gezogen. Warum?

"Weil ich es total vermisst hab, durch die Straßen spazieren zu gehen, vielleicht Bier auf dem Bürgersteig zu trinken. Und ich wollte einfach tanzen gehen und elektronische Musik, ich hab das total vermisst."
Markus
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Glücklich wie selten und trotzdem zurück in die Stadt? "Das scheint zunächst mal wie ein Widerspruch, es ist aber so, dass für die meisten von uns die Stadt viel mehr Vorteile hat als Nachteile“, sagt Mazda Adli.

"Für die meisten von uns ist die Stadt gut. Es gibt mehr Wohlstand, es gibt viel leichteren Zugang zu Bildung und Förderung, der nächste Arzt, die Apotheke oder das Krankenhaus ist näher zu erreichen, es gibt eine größere kulturelle Vielfalt."
Mazda Adil, Stressforscher und Psychiater

Stadt oder Land – manche Menschen fühlen deutlich, für welche Seite ihr Herz mehr schlägt. Für andere liegt die Wahrheit vielleicht irgendwo dazwischen. 

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Shownotes
Das Stadtleben und die Psyche
Stadt macht Stress
vom 12. Mai 2017
Autorin: 
Jule Hoffmann