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Wer hat schon Lust, jeden Tag auf die Jagd zu gehen? Silberdachs, Maulwurf oder Vielfraß auf jeden Fall nicht. Deshalb legen sie riesige Vorräte an. Die sind teilweise viel größer als sie selbst.

Der Silberdachs hat es raus: er ist gar nicht mal so groß, schafft es aber trotzdem den Kadaver einer Kuh zu vergraben, der viel größer ist als er selbst. Der angelegte Vorrat hält sich dadurch länger und ist außerdem vor anderen Aasfressern sicher. Wie das geht, könnt ihr hier sehen. 

Horten, Verstecken, Konservieren

Der Vielfraß ist fast so groß wie ein Schäferhund, lebt vor allem in Nordamerika und ist ein klassischer Vorratsanleger. Er jagt Schneehasen, Eichhörnchen, Schneehühner oder Rentiere. Wenn er satt ist, verbuddelt er den Rest in einer Grube. Zum Glück kann er gut riechen, deshalb findet er sein Versteck immer wieder.

Verfallsdatum spielt große Rolle bei Vorratshaltung

Ein anderer Vorratsanleger ist der Maulwurf. Er lebt sogar in seiner Vorratskammer. In ihrem Tunnelsystem horten Maulwürfe Regenwürmer ohne Ende. Doch es gibt ein Problem: Wenn sie nur tote Regenwürmer sammeln, vergammelt ihr Vorrat nach einiger Zeit. Sperren sie lebendige Regenwürmer ein, kriechen sie weg. Der Maulwurf ist deshalb schonungslos und beißt die vordere Hälfte des Körpers ab, dann können die Würmer nicht mehr wegkriechen. 

Eine Eichel, zwei Eicheln, drei Eicheln...

Einer der fleißigsten Vorratsanleger ist der Eichelhäher, ein bei uns heimischer Rabenvogel mit buntem Gefieder. So große Vorräte wie er, legt kaum ein Tier an. Wie sein Name schon sagt, ernährt er sich von Eicheln und anderen Nussfrüchten. Der Eichelhäher versteckt Eicheln so, dass andere Artgenossen sie nicht finden können. 

"In der rund 20-tägigen Hauptsammelzeit im Oktober sind die Eichelhäher oft bis zu elf Stunden am Tag mit dem Sammeln und Verstecken von Eicheln beschäftigt. Manche sammeln bis zu 5000 Eicheln."
Mario Ludwig, Deutschlandfunk Nova-Biologe

Von dieser Strategie ist die Honigtopfameise weit entfernt. Sie mästet einige Artgenossinnen ganz gezielt mit einer kohlenhydratreichen Substanz, bis die Hinterleiber so groß anwachsen, dass sie sich nicht mehr bewegen können. Wenn es mal nicht so viel zum Futtern gibt, würgen die Honigtöpfe einfach die Nahrung hoch und geben ihren Mageninhalt an ihre hungrigen Artgenossinnen ab. 

Shownotes
Das Tiergespräch
Tierische Vorratskammern
vom 31. Mai 2017
Moderator: 
Steffi Urbach
Gesprächspartner: 
Mario Ludwig, Biologe