Die Piraten-Partei hat im Landtag Nordrhein-Westfalens mit einem Vorstoß auf sich aufmerksam gemacht: Sie haben einen Antrag gestellt, nach dem die Haltung von Delfinen verboten werden soll. Wir haben mit Karsten Brensing von der Whale and Dolphin Conservation in München gesprochen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es inzwischen nur noch ein Delfinarium: das in Duisburg. Daher geht es in diesem konkreten Fall mehr oder weniger explizit um eben genau diese Einrichtung.

Delfinhaltung: Pro & Contra

Freunde des Verbots regen sich über die Haltung der Delfine auf: Die Tiere würden nicht artgerecht gehalten und schlecht behandelt. Die Gegner des Verbots unterstreichen, wie wichtig es für den Erhalt der Delfine sei, dass auch einige Exemplare in Zoos gehalten werden.

Eine Stellungnahme zu diesem Fall hat Karsten Brensing von der Whale and Dolphin Conservation in München formuliert. Er hat von 1998 bis 2004 mit gefangenen Delfinen in Florida und Israel gearbeitet - und zur Interaktion zwischen Mensch und Delfin promoviert. Mittlerweile ist Brensing aber gegen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft.

"Ich habe früher kein Problem gehabt, mit gefangenen Tieren zu arbeiten. Auf Grund meiner eigenen Erfahrung bin ich aber zu der Überzeugung gekommen, dass die Haltung von Tieren in Gefangenschaft - selbst unter sehr guten Bedingungen - einfach nicht artgerecht ist."
Karsten Brensing, ​Whale and Dolphin Conservation

Die Delfin-Haltung in Zoos werde sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Wissenschaft ambivalent diskutiert, sagt Brensing. Auf der einen Seite ständen kommerzielle und wissenschaftliche Interessen, auf der anderen Seite die Aspekte des Tierwohls.

Shownotes
Delfinarien
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vom 27. April 2014