Gwyneth Paltrow kümmert sich intensiv um ihr Secret Organ. Und der Sportwissenschaftler Oliver Tomic erklärt uns, dass es beim Faszien-Training um viel mehr geht als einen kurzlebigen Lifestyle-Trend.
Faszie - viele wussten bis vor Kurzem wahrscheinlich gar nicht, dass sie so etwas haben. Aber wer in letzter Zeit nur ab und zu in ein Lifestyle-Magazin schaut, weiß mittlerweile: Es gibt sie. In unseren Körpern. Und sie ist ein Secret Organ, das weiß nicht nur Gwyneth Paltrow.
Faszie ist feine zähe bindegewebige Haut, erklärt der Sportwissenschaftler Oliver Tomic. Wer eine Apfelsine schält, kennt vielleicht die Abtrennungen der Kammern. Beim Menschen ist die Faszie vor allem dafür zuständig, uns eine Form zu geben. Sie hält uns also zusammen und verbindet uns von Kopf bis Fuß - wie ein Spinnennetz.
Rumspringen statt Fitness-Studio
Trainieren lässt sich die Faszie eigentlich relativ einfach, sagt Oliver Tomic. Am besten einfach das machen, was Kinder den ganzen Tag tun: springen, klettern, robben. Also ein ganzheitlicher Ansatz - kein punktuelles Training, wie es in Fitness-Studios bislang verbreitet war. Die wichtigste Aufgabe der Faszie ist die Übertragung von Spannung, sie verteilt die Kraft im Körper und speichert Energie. Vor allem Werfer oder Weitspringer sind auf die Faszie angewiesen.
"Faszien sind dafür da, uns Menschen eine Form zu geben."
Bei Fitness-Gurus sind gerade die Form-Rolls oder auch Black-Rolls weit verbreitet. Mit ihrer Hilfe wird das Bindegewebe durchwalkt. Unser Bindegewebe ist nämlich von Flüssigkeit umgeben und diese Flüssigkeit steht mit der Zeit ab – wie in einer Pfütze. Die Rollen helfen dabei, die abgestandene Brühe wegzuquetschen. Die Folge: Neue Flüssigkeit kann nachsickern – die Faszie bleibt frisch.
Oliver Tomic macht aber noch einmal klar: Bei der Sorge um unsere Faszie geht es um mehr als einen kurzlebigen Lifestyle-Trend. Unserem inneren Spinnennetz wird nämlich mittlerweile auch in der Schmerztherapie viel Beachtung geschenkt. So ist das Bindegewebe häufig für Rückenschmerzen verantwortlich. Der Grund: In unserem größten Sinnesorgan sitzen die meisten Schmerzrezeptoren.