Es gibt die klassische Methode, um Schutzgeld zu erpressen. Zum Beispiel in Restaurants. Schlägertypen kommen immer wieder vorbei und drohen. Aber auch digital funktioniert die Angstmache.

Erst einmal zur klassischen Methode, Schutzgeld zu erpressen. In der Gastronomie tauchen die Täter immer wieder auf: Sie pöbeln die Gäste an, die dann nicht wiederkommen. Oder sie drohen den Besitzern direkt mit Gewalt. Das passiert so lange, bis die Opfer zahlen.

Tötung von Schutzgelderpresser

In Hamburg ist dieses kriminelle Geschäft für einen Täter nicht gut ausgegangen. Ein Koch und Besitzer eines Restaurants hatte genug: Über Jahre hinweg musste er Schutzgeld zahlen. Er wurde bedroht - auch mit Waffengewalt. Irgendwann erschoss er den Erpresser und versteckte dessen Leiche unter dem Fußboden seines Lokals.

Das war ganz einfach, denn im Zuge von Umbauarbeiten gab es eine passende Baugrube. Anschließend warb der Mörder dann noch im Netz mit Bildern der renovierten Räume und auch des neuen Bodens.

Digital Angst machen

So viel zur klassischen Methode. Aber es geht auch anders - nämlich digital. Im Gastro- und Hotelgewerbe kommt es häufiger zur digitalen Schutzgelderpressung. Die Täter kommen also nicht mehr persönlich vorbei, sondern hacken den Computer und löschen zum Beispiel die Reservierungen für den Abend.

Das passiert ein oder auch zwei Mal, dann zahlen die Opfer häufig. Auch weil sie Angst haben, dass öffentlich wird, dass sie bedroht werden und irgendwas mit der Mafia zu tun haben. Denn die Kunden schreckt das vermutlich ab.

Shownotes
Digitale Schutzgelderpressung
Plötzlich sind die Reservierungen weg
vom 19. Mai 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Martin Schütz, DRadio Wissen