Clinton und Trump sind die unbeliebtesten Präsidentschaftskandidaten, die die USA jemals hatten. Viele Amerikaner würden am liebsten keinen von beiden wählen. Aber es gibt ja noch die Dritt-Kandidaten als Alternative: Jill Stein und Gary Johnson zum Beispiel.
Heute Nacht (19.10.) findet das letzte TV-Duell zwischen Hillary Clinton und Donald Trump statt. Und weil das schon langsam langweilig wird, wollen wir euch im Zuge der demokratischen Aufklärung mal die sogenannten Dritt-Kandidaten vorstellen. Auch wenn die sehr wahrscheinlich niemals Präsident oder Präsidentin werden.
Jill Stein ist die Kandidatin der Green Party
Stein ist Ärztin und hat sich als politische Aktivistin mit dem Einfluss von Umweltverschmutzung auf Gesundheit auseinandergesetzt. Sie hat in ihrem Heimatstaat Massachusetts mehrfach für politische Ämter kandidiert, unter anderem für den Gouverneursposten.
"Jill Stein ist die klassische grüne Kandidatin, die sehr auf Umweltthemen setzt. Aber auch auf mehr politische Partizipation, mit der sie den direkt-demokratischen Einfluss stärken will."
Gary Johnson tritt für die Libertäre Partei an
Spannend an ihm ist, dass er früher mal bei den Republikanern war und sogar republikanischer Gouverneur im Staat New Mexico. Er ist dann zur libertären Partei übergewechselt und seitdem ein paar Mal hin und her.
"Johnson will Steuern senken und einen kleineren Staat haben. Aber er ist auch sozialliberal, also für die Homo-Ehe, für die Liberalisierung von Cannabis und anderen Drogen."
Die Green Party und die libertäre Partei sind eher lose Vereinigungen, kleine Parteien, die nicht als Bundesparteien auftreten. Deswegen haben ihre Kandidaten auch wenig Chancen, gute Wahlergebnisse zu erzielen. Gary Johnson hat es immerhin geschafft, in allen 50 Staaten auf den Wahlzetteln zu stehen. Das ist bei Jill Stein nicht der Fall.
Durch das Zwei-Parteien-System in den USA haben solche Parteien bei den Präsidentschaftswahlen kaum eine andere Funktion, als den Hauptkandidaten ein paar Stimmen zu klauen.
"Die Kandidaten der Dritt-Parteien bündeln Unzufriedenheit und Protest der Wähler und senden den großen Parteien die Botschaft: Was ihr anbietet, ist nicht in Ordnung."
Am Anfang des Wahlkampfes gab es die Befürchtung, dass der Stimmenklau durch die Dritt-Kandidaten Hillary Clinton schaden könnte. Auch das amerikanische Wahlsystem, in dem Einzelstaaten sehr wichtig sind, begünstigt diese Tendenz. Gary Johnson zum Beispiel liegt in seinem Heimatstaat New Mexico in den Umfragen bei etwa 25 Prozent.
Das ist nicht wenig und kann schon Einfluss haben. Aber so wie sich der Wahlkampf entwickelt hat, fokussiert er sich wieder einmal auf die großen Kandidaten. Gerade Jungwähler, die eigentlich sehr offen für Drittkandidaten sind, versammeln sich momentan hinter Hillary Clinton.
"Nein. Ich glaube nicht, dass Donald Trump gewinnt."