Wer an Doping denkt, hat erstmal die Tour de France und ähnliche Sportveranstaltungen im Sinn. Aber auch die professionellen Computerspieler, die in Counter Strike oder den Fifa-Games gegeneinander antreten, haben ein Doping-Problem. Die E-Sportler werden nun auf leistungssteigernde Substanzen getestet.
Seit Jahren finden im elektronischen Sport organisierte Wettbewerbe mit hohen Preisgeldern statt. Die Spieler sind in Teams organisiert und trainieren ihre Disziplin: Zu den Dauerbrennern gehören das Action-Taktik-Spiel Counter Strike, Strategiespiele wie Starcraft 2 oder League of Legends und Sportsimulationen wie die Fifa-Reihe. Die Spitzenspieler können ein paar 100.000 Euro im Jahr verdienen.
"Um richtig gut zu werden, muss man trainieren und auch oft überdurchschnittliche Reaktionsgeschwindigkeit, visuelles Orientierungsvermögen, taktische und strategische Entscheidungsfähigkeit mitbringen."
Nun hat ein Interview mit einem Profispieler für Aufregung gesorgt: Cory "Semphis" Friesen, hatte gestanden, er und sein ganzes Team hätten bei einem 250.000 Dollar dotierten Turnier im März, das verschreibungspflichtige Mittel Adderall genommen. Das wird eigentlich bei der Hyperaktivitätsstörung ADHS eingesetzt, aber auch als Partydroge oder wenn ein Student die ganze Nacht durchlernen will.
"Beim E-Sport sind offenbar Substanzen 'hilfreich', die die visuelle Aufmerksamkeit und die Konzentrationsfähigkeit über viele Stunden hinweg fördern."
Die ESL, die Electronic Sports League, hat reagiert: Jetzt kommen Dopingtests, zum ersten Mal in Köln im August beim "ESL One Cologne"-Turnier. Es wird zwar keine Bluttests geben, aber einen Hauttest. Und die E-Sport-Szene begrüßt das - zumindest diejenigen, die schon länger vor den Nebenwirkungen und Gesundheitsgefahren der Mittel gewarnt haben. Denn die Regeln machen klar, dass eSports auf ein Level mit anderen Sportarten gehört - dazu gehört nun auch die Doping-Kontrolle.
- Winners can’t use drugs | Arstechnica über Doping im eSport
- "Counter-Strike"-Spieler sollen zum Doping-Test | Artikel auf Spiegel online