Wenn Frauen ihren alten Kram über Ebay Kleinanzeigen verkaufen wollen, dann haben sie es deutlich schwerer als Männer, findet Evi. Sie selbst hat auf der Plattform von ungefragten Penisbildern bis hin zu einem Beinahe-Diebstahl schon so ziemlich alles erlebt.
Eigentlich wollte Evi auf Ebay Kleinanzeigen nur ein paar Klamotten verkaufen. Doch was sie auf der Plattform erlebte, war teilweise so, dass sie es mit ihren Followerinnen auf Instagram unter dem Namen "Ebay-Hölle" teilte. "Von der Frage nach getragener Unterwäsche über Dating-Anfragen bis hin zu Dick-Pics hatte ich schon so ziemlich alles dabei", fasst Evi ihre Erfahrungen zusammen.
"Bei einem nackten Geschlechtsteil friert man schon erstmal ein."
Ein Lowlight ihrer Ebay-Kleinanzeigen-Erlebnisse sei ein Mann gewesen, der an ihren Brüsten saugen wollte und ihr ein Bild von seinem Penis schickte, erzählt Evi. Er schrieb: "Ich will deine Brüste saugen, bitte. Ich schwör, ich mag dich sehr." Solche sexistischen Übergriffe "gehen gar nicht", sagt sie. Als sie diese Nachricht erhalten habe, sei sie sehr schockiert gewesen.
Als Evi einen Screenshot davon auf Instagram postete, hätten Menschen sie gefragt, warum sie denn überhaupt Sachen online verkaufen würde. "Das finde ich insofern schwierig, weil jeder Mann, der zu Weihnachten Boxershorts bekommt, die ihm nicht gefallen oder nicht passen – der hat überhaupt kein Problem damit, die online zu verkaufen. Während uns Frauen das so ein bisschen schwierig gemacht wird."
Warum Evi Ebay-Käufer nicht in ihre Wohnung lässt
Außerdem übergebe Evi verkaufte Sachen niemals in ihrer Wohnung. Sie treffe sich mit den Käuferinnen und Käufern stets an öffentlichen Orten. Denn sie habe miterlebt, wie ihre Eltern beinahe ausgeraubt worden wären – weil sie eine Küche via Kleinanzeige verkaufen wollten. Diese Küche befand sich in einer ansonsten leeren Wohnung, die vermeintlichen Käufer hätten das aber nicht gewusst, sagt Evi.
Mit kuriosen Anliegen, wie der Bitte nach einem Taschentuch oder nach einer Tüte für die Schrauben hätten die Menschen ihren Vater versucht, aus der Küche zu locken, um sich in Ruhe ein Bild von der möglichen Beute machen zu können. "Die wollten unbedingt alleine im Raum sein und sich umgucken", erzählt Evi. Doch als die vermeintlichen Käufer gemerkt hätten, dass in der Wohnung nichts zu holen sei, zogen sie unverrichteter Dinge davon. Zu diesem Zeitpunkt habe sich die halbe Küche bereits im Treppenhaus befunden – Evi trug sie zusammen mit ihren Eltern wieder zurück in die Wohnung.
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