Der Gesetzentwurf stellt homosexuelle Paare mit heterosexuellen Paaren völlig gleich. In der vorangegangenen Debatte bezeichneten Redner von Grünen, SPD und Linken die Abstimmung als "historisch" und "überfällig".

393 Bundestagsabgeordnete stimmten für die Ehe für alle. 226 der Politiker lehnten sie ab, dazu kommen vier Enthaltungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel selbst stimmte gegen die Ehe für alle.

Ein Drittel der Unions-Fraktion für Ehe für alle

"Fast ein Drittel der Unions-Fraktion hat mit Ja gestimmt oder sich enthalten", sagt Gudula Geuther aus unserem Hauptstadt-Studio. Einige Abgeordnete der CDU lehnten die Ehe für alle ab - aus Gewissensgründen, aber auch, weil es Bedenken gibt, ob für die gleichgeschlechtliche Ehe nicht eigentlich das Grundgesetz geändert werden müsste. 

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Vor der Abstimmung gab es eine Debatte, die vorwiegend sachlich und nüchtern geführt wurde. "Aber es gab Ausnahmen", sagt Gudula Geuther. Vom SPD-Politiker Johannes Kahrs gab es etwa scharfe Kritik an Angela Merkel. Mit "Vielen Dank für nichts" machte er sich Luft.

"Frau Merkel, ich kann es ihnen nicht ersparen: Es war erbärmlich, es war peinlich. Seit 2005 haben sie die Diskriminierung von Lesben und Schwulen hier unterstützt."
Johannes Kahrs, SPD

Viel Lob von seiner eigenen Partei bekam der Grünen-Abgeordnete Volker Beck für sein Engagement für Schwule und Lesben. Beck hatte sich in seiner politischen Arbeit besonders für die Gleichstellung Homosexueller engagiert. Er scheidet in der nächsten Legislaturperiode aus dem Bundestag aus.

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Über die Hintergründe, die zur Abstimmung im Bundestag führten, haben wir an dieser Stelle berichtet: Jetzt aber!

Shownotes
393 Ja-Stimmen
Bundestag beschließt Ehe für alle
vom 30. Juni 2017
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Gudula Geuther, Hauptstadtstudio Deutschlandfunk