Seit einem Monat gibt es die Corona-Warn-App der Bundesregierung. Sie ist millionenfach im Einsatz. An den Kinderkrankheiten wird
gearbeitet, große Sicherheitslücken sind nicht bekannt. Doch es gibt auch Kritik: Noch immer seien viel zu wenig Testlabore angeschlossen, sagt der Chaos Computer Club.
Um die 15,8 Millionen Menschen haben die Corona-Warn-App der Bundesregierung seit ihrem Start vor einem Monat heruntergeladen. Laut Gesundheitsminister Spahn sind bislang einige Hundert Infektionen in der App gemeldet worden. Die App gibt es auf deutscher und englischer Sprache und jetzt auch auf Türkisch, sagt unsere Reporterin Caroline Bredendiek. Wie viele Personen die App tatsächlich installiert haben und nutzen, darüber gibt es aus Datenschutzgründen keine offizielle Statistik.
"Wir wissen, dass 15,8 Millionen Menschen die Corona-App heruntergeladen haben. Entweder auf Deutsch oder auf Englisch, ab morgen gibt es die App auch auf Türkisch."
In Deutschland leben 82 Millionen Menschen, schätzungsweise 52 Millionen haben ein Smartphone. Die App funktioniert aber nicht auf allen Betriebssystemen und auch nicht jeder Smartphonenutzer möchte die App haben. Dennoch sagen Forscher aus Oxford, so die Süddeutsche Zeitung, die App helfe bei der Eindämmung des Virus. Eine Simulation habe ergeben, wenn 15 Prozent der Bevölkerung mitmachen, fange die App an zu wirken.
"Forscher der Uni Oxford haben simuliert, wie viele Nutzer es bräuchte. Das Ergebnis: Wenn 15 Prozent der Bevölkerung mitmachen, dann fängt die App an zu wirken."
Von der App profitieren nicht nur die App-Nutzer. Wer eine Meldung über eine Risikobegegnung erhält, wird höchstwahrscheinlich auch sein persönliches Umfeld darüber informieren, Verabredungen absagen und sich testen lassen. Dass verringert die Ansteckungsgefahr für alle.
Keine größeren Sicherheitslücken bekannt
Bisher ist festzuhalten: Grundsätzlich funktioniert die App. Bisher sind keine größeren Sicherheitslücken oder größeren Fehler bekannt geworden. Doch es läuft auch nicht alles rund. Auf der Website der Corona-App gibt es mittlerweile eine längere Mängelliste.
Bei manchen Leuten spinnt zum Beispiel die Anzeige, die informiert, wie viele Tage die App schon installiert ist. Teilweise bekommen Nutzer auch kryptische Fehlermeldungen – zum Beispiel, dass Funktionen der App in einer Region möglicherweise nicht unterstützt werden. Speziell in diesem Fall, so die Entwickler, liege der Fehler aber bei Apple. Angeblich arbeite das Unternehmen daran, den Bug mit dem nächsten iOS-Update zu beheben.
Viele Testlabore noch nicht angeschlossen
"Das hätte schon zum Start fertig sein müssen. Dass nach einem Monat immer noch größere Teile der Labore nicht angebunden sind, konterkariert den gesamten Anwendungszweck der App."
Wird das Testergebnis direkt aufs Handy gepusht, dann wird natürlich viel Zeit gewonnen und dadurch womöglich weniger Menschen angesteckt.
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