Im Supermarkt sind sie überall: Biosiegel, Fair-Trade-Marken, Nachhaltige-Fischerei-Zertifikate. Aber irgendein halbgares Logo kann sich jedes Produkt aufkleben lassen. Ob diese Label wirklich halten, was sie versprechen, kann nun aber jeder selbst herausfinden: mit einer App fürs Smartphone.

Die Auswahl ist riesig, die Qualität hingegen manchmal zweifelhaft. Wenn wir im Supermarkt an den Regalen vorbeigehen, entdecken wir an gefühlt jedem zweiten Produkt ein Siegel, dass uns biologische, faire oder nachhaltige Produkte versprechen. Mehr als 1000 Siegel gibt es allein in Deutschland. "Die meisten davon sind von Herstellern und Händler selbst konstruiert", sagt DRadio-Wissen-Reporter Michael Gessat. Welche Maßstäbe diese Qualitätssiegel allerdings ansetzen, bleibt auf den ersten Blick unklar.

Die Label-App analysiert die Qualitätssiegel

Dieses Problem soll eine neue Smartphone-App lösen: Mit Label-App von der Verbraucher-Initiative könnt ihr das jeweilige Gütezeichen scannen. Dann, ein funktionierendes Mobilfunk-Netz im Shop vorausgesetzt, bekommt ihr die Info, wie sehr ihr dem Label vertrauen könnt, ganz simpel in grün, gelb oder rot.

"Ich denke, die Bewertung durch die Label-App hat Hand und Fuß und damit auch eine Signalwirkung, wenn eben ein Fantasie-Label identifiziert und entsprechend kritisiert wird."
DRadio-Wissen-Reporter Michael Gessat über die Label-App

Die Beurteilung übernimmt ein Beirat, bestehend - zum Teil - aus Vertretern des Bundesministeriums für Verbraucherschutz. Außerdem beteiligen sich an der Initiative diverse Gruppen für Verbraucherschutz, aber auch Industrie und Handel sind beteiligt: Rewe, Nestlé, Unilever, Kaufland und einige andere.

Auf einer Thunfisch-Dose ist ein Logo zu sehen: Ein fröhlicher Delfin mit dem Schriftzug "Safe" darunter.
© DRadio Wissen | Michael Gessat
Mit diesem Thunfisch bleibt der Delfin sicher! Scheint jedenfalls das Label zu behaupten. Ob's auch stimmt?
Shownotes
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Eine App enttarnt Schummel-Logos
vom 30. April 2014
Autor: 
Michael Gessat
Moderation: 
Till Haase
Onlineredaktion: 
Thomas Ruscher