Energie- und Klimakrise zeigen, dass wir Ressourcen sparen müssen. Zum Beispiel durch weniger und kürzeres Duschen. Aus der Politik kommt nun auch noch der Vorschlag, zum Waschlappen zu greifen. Aber: Wie ging das nochmal?
Winfried Kretschmann ist Ministerpräsident in Baden-Württemberg, Grünen-Politiker und Jahrgang 1948. In einem Interview mit der Südwest Presse spricht er darüber, wie er zu Hause Energie spart und gibt ein paar Tipps. Zum Beispiel: "Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung."
Waschlappen statt Dusche
Auch wenn der Waschlappen für viele von uns nicht zum Alltag gehören mag: Tägliches Duschen ist nicht nötig. Für Menschen mit empfindlicher Haut oder Neurodermitis wird es auch gar nicht empfohlen, so Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Anna Kohn.
Für alle anderen gilt: Die Wäsche mit einem Waschlappen reicht aus. Dem würde auch unsere Haut zustimmen, denn sie will gar nicht zu viel gewaschen werden, so die Hautärztin Yael Adler.
"Man kann sich so wie auch ältere Generationen nur mit einem Waschlappen waschen."
"Die Evolution hat das so gemacht, dass sich die Haut quasi selbst reinigt", sagt die Hautärztin. Das Waschen mit einem Waschlappen mache das Schutzschild unserer Haut, die Hautbarriere, nicht schwächer. "Das findet die Haut an sich gut", sagt Yael Adler.
Tipps für das Waschen mit dem Waschlappen:
- Man braucht nicht jeden Tag einen neuen Waschlappen, den kann man auch mal zwei oder drei Tage benutzen, so Yael Adler. Wichtig ist, darauf zu achten, die Waschlappen gut austrocknen zu lassen. "Denn Bakterien lieben eine feuchte Umgebung", sagt Anna Kohn.
- Die Waschlappen alle zwei bis drei Tage in der Waschmaschine waschen – und zwar bei 90 Grad.
- Für das Waschen mit Waschlappen könnt ihr Seife nutzen. Yael Adler spricht von "betupfen". Vor allem für die Krisenherde wie Achseln, Leisten, Pofalte und Füße. Die Hautärztin rät davon ab, Waschsubstanzen für die "großen" Körperbereiche zu nutzen, wie Arme, Rumpf und Beine. "Denn die Waschsubstanzen trocknen die Haut aus", sagt Yael Adler.
- Problematisch beim Waschen mit Waschlappen ist, dass sich die Seifenreste schwerer wegspülen lassen – zum Beispiel in der Popofalte. "Der Klassiker ist im Popo, da, wo die Rosette ist. Da bleiben sehr gerne Seifenreste zurück", sagt die Hautärztin. Deshalb sollten wir besser sparsam mit Waschsubstanzen umgehen.
- Für das Waschen sollten wir uns ruhig zwei Waschlappen gönnen. Einen für den Popo und den anderen für den Rest des Körpers. Für den Popo können wir auch eine Podusche nutzen oder ein Bidet.
Alles in allem heißt das: Zwei Waschlappen ersetzen tatsächlich die Dusche. Zumindest hin und wieder.