Steile These. Zumindest was Single-Haushalte angeht, ist da aber etwas dran. Das Verhältnis von Quadratmetern und Energieverbrauch pro Person stimmt einfach nicht.

In mehr als einem Drittel aller Häuser und Wohnungen lebt jemand allein. Das ist traurig. Vor allem für die Single-CO2-Bilanz. In Single-Haushalten ist der Energieverbrauch pro Kopf ungleich höher als bei anderen Wohnformen, zeigt eine Studie des Umweltbundesamtes.

Die Wohnung ist nämlich für fast 40 Prozent unseres CO2-Fußbadrucks verantwortlich. Ungünstig ist dabei, dass Single-Buden im Verhältnis viel größer sind als Pärchenwohnungen: Im Schnitt hat ein Single fast 20 Quadratmeter mehr Wohnfläche pro Kopf zur Verfügung. Das liegt aber nicht daran, dass Singles alle auf großem Fuß leben, sondern einfach daran, dass Flur, Bad und Küche nicht geteilt werden.

Platz zum Heizen

Viel Platz alleine zu nutzen, bedeutet mehr Strom- und vor allem Heizkosten aufzuwenden. Und auch die Elektrogeräte summieren sich. Wer alleine wohnt, teilt sich eben selten Kühlschrank, Toaster oder Waschmaschine. Mit vielen Einzel-Wohnungen gehen Wohnungsgrundaustattungen in vielfacher Ausführung einher.

Und der hohe Ein-Personen-Energieverbrauch lässt sich weiter ganz leicht aufdröseln: Ein Herd verbraucht beispielsweise gleich viel Energie, egal ob wir ein oder zwei Eier kochen. Ähnlich beim Kühlschrank: Der läuft immer, egal wieviel wir dort lagern. Bei der Waschmaschine schlägt vor allem der Energieverbrauch zu Buche, der schon bei der Herstellung des Geräts anfällt.

Die Alternative: alternative Wohnformen

Wir müssen jetzt nicht gleich zurück in die WG oder zu Mama ziehen. Eine bessere Energieverteilung bietet beispielsweise das Co-Housing-Konzept: Unter einem Dach finden sich mehrere kleine Wohnungen. Die Bewohner teilen sich einen Aufenthaltsraum, eine Küche und damit auch allerhand Elektrogeräte. Dadurch sinkt quasi automatisch der Energieverbrauch. Was sich zusätzlich positiv auf die Energiebilanz auswirkt, ist, dass diese Häuser oft Neubauten sind, bei denen Energiesparen schon beim Bau mitgedacht wurde.

Das ist dann auch der Wink mit dem Zaunpfahl für alle Singles, denen vor einer WG graut. Denn viel wichtiger als mit anderen unter einem Dach zu leben ist es, in einem energiesanierten Gebäude zu wohnen. So klappt es auch mit der CO2-Bilanz.

Shownotes
CO2-Fußabdruck
Singles sind schlecht fürs Klima
vom 08. Dezember 2015
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartner: 
Timo Nicolas