Falls ihr einmal auf eurer Terrasse oder auf dem Flachdach eine Ente plus Eier findet, dann lasst erst einmal die Finger weg. Jede Rettung muss gelernt sein. Lebt ihr in Berlin, dann greift zum Hörer und ruft das Ententaxi an. Lebt ihr nicht in Berlin, dann hat Anja Sorges vom NABU-Berlin alle wichtigen Informationen für die Entenrettung für euch.

Immer häufiger brüten Enten in Städten nicht mehr an See- oder Flussufern. Dort finden sie einfach keine Ruhe mehr - zu viele Hunde, zu viele Partyleute, zu viele Grillfreunde. Deshalb bauen Enten ihre Nester gerne auch auf Terrassen oder Flachdächern. Teils in schwindelerregender Höhe, aber dafür weit weg von Feinden und Störenfrieden.

Doch mit ihren Ausweichquartieren sorgen die Enten wiederum für Angst und Schrecken bei den Hausbewohnern. Für sie gibt es Hilfe - zumindest in Berlin. Sie können das Ententaxi des Naturschutzbundes (NABU) anrufen.

"Je nach Wetterlage kommen wir bei Stockenten auf knapp 100 Einsätze pro Brutsaison."
Anja Sorges vom NABU

Am besten ist es, Entenmama und Eier in Ruhe zu lassen und zwar so lange bis die Küken geschlüpft sind. Die Entenkinder rennen nicht sofort los und stürzen damit also nicht gleich vom Dach in die Tiefe. So können Mama und Küken sich zunächst aufeinander einstimmen. Fachleute sprechen hier von der wichtigen Prägezeit.

Erst einmal schlüpfen lassen

Erst dann kommt das Ententaxi. Das sind Mitarbeiter von der Wildvogelstation, die Entenmama und -küken zu einem Gewässer bringen.

Manche Berliner Bezirke beteiligen sich finanziell am Ententaxi. In Bezirken, in denen das nicht der Fall ist, kommt das Ententaxi nur, wenn die Anrufer gewillt sind eine Spende für die Rettung zu zahlen. Immerhin dauert solch eine Rettung gut drei Stunden.

Shownotes
Wildtiere in der Stadt
Alarmstufe rot - das Ententaxi kommt
vom 02. Mai 2014
Gesprächspartnerin: 
Anja Sorges
Moderation: 
Daniela Tepper
Onlineredaktion: 
Sonja Ernst