Mit dem Bulli durch Osteuropa - das ist die große Leidenschaft von Baptiste Cogitore und Claire Audhuy. Das Besondere: Den beiden geht es nicht um Abenteuer - sondern um Identität, Erinnerung, Minderheiten, Widerstand und Gedenken.
Mit einem alten VW-Bus, einem richtig schönen Bulli, auf Landstraßen durch den Osten Europas brummen – das klingt nach ganz vielem auf einmal: nach Abenteuer, nach neuen Ländern und Gesichtern, toller Natur, Landschaften, Kultur, Erfahrung. Kurz zusammengefasst: nach einem genialen Urlaub.
Baptiste Cogitore und Claire Audhuy machen genauso eine Bulli-Tour, aber mit Urlaub hat das nur am Rande zu tun. Die beiden stammen aus Straßburg. Baptiste ist Journalist, Claire Theaterautorin und Regisseurin. Und die beiden geben sich im Osten Europas eher die harte Tour: Identität, Erinnerung, Minderheiten, Widerstand und Gedenken - das sind ihre Themen.
"Es geht um Abenteuer und Reportage. Es ist aber kein Urlaub."
Die führen sie vom Massengrab in Srebrenica, zum Busludscha-Denkmal in Bulgarien. Wir haben sie in der Ukraine erreicht, wo sie stoppen mussten, weil ihr Getriebegehäuse defekt war. Die beiden haben Odessa und Kiew besucht. Den Krieg haben sie also nicht mitbekommen, aber sie könnten fühlen, dass Krieg im Land herrscht, erzählt Claire. So sind sie in Kiew vielen Flüchtlingen begegnet. Eine unangenehme Begegnung für die beiden: Ein riesiger muskulöser Glatzkopf mit Hakenkreuz-Tattoo, der mitten auf dem Maidanplatz stand.
Die Nacht in Transsylvanien
Warum es die beiden bei ihrem Projekt nach Osteuropa verschlägt? In Frankreich oder in Deutschland gebe es viele Historiker, die sich mit der Geschichte befassten. In Weißrussland oder Moldawien sei das ganz anders.
Eines ihrer größten Abenteuer: eine Nacht in einer Kirche in Transsylvanien - gemeinsam mit dem letzten Bewohner des Dorfes.