Haferflocken werden immer mal wieder als Superfood bezeichnet. Dann aber ist die #oatmealconspiracy aufgetaucht. Und wir fragen uns: Wie gesund ist das Getreide wirklich?
Hafer an sich ist aus ernährungsphysiologischer Sicht ein gutes Getreide, weil es Ballaststoffe, Kohlenhydrate, Eiweiß, Mineralien und Vitamin B enthält, sagt Judith Lauvai, Ernährungsphysiologin mit Schwerpunkt Zuckerstoffwechsel am Max-Rubner-Institut.
"Als Getreide steht Hafer gar nicht schlecht da."
Kohlenhydrate werden in Zucker umgewandelt. Wenn wir also zu viel Hafer essen, kann sich das negativ auswirken. Aber dem gegenüber stehen sehr gute Hafer-Eigenschaften wie besonders viele unverdauliche Kohlenhydrate oder Ballaststoffe. Vor allem dem Ballaststoff Beta-Glukan werden positive Eigenschaften zugeschrieben, denn der Stoff kann den Cholesterin-Spiegel senken, sagt die Ernährungsphysiologin.
Grobe Haferflocken sind besser als feine
Unter den verschiedenen Haferprodukte gibt es Unterschiede, erklärt Judith Lauvai. Hafergrütze etwa wird aus dem ganzen Korn hergestellt und enthält demnach alle Teile des Hafers. Dagegen besteht Haferkleie vor allem aus den Randschichten und aus dem Keim. Der Anteil der Ballaststoffe ist mit 60 bis 80 Prozent viel höher als in Grütze oder Haferflocken. Und das sei besonders wertvoll.
"Wenn man das auf die Ballaststoffe bezieht, wäre die Haferkleie besser."
Bei Haferflocken unterscheidet man zwischen feinen und kernigen. Feine Haferflocken lassen sich schneller in Flüssigkeit auflösen, seien jedoch stärker verarbeitet, enthalten weniger Ballaststoffe. deswegen sollten wir eher den kernigen Haferflocken den Vorzug geben.
"Grobe Haferflocken sind gedämpft und ausgewalzt. Die brauchen länger zum Quellen."
Die Ernährungsexpertin empfiehlt, morgens Haferflocken aufzukochen und eine Portion zusammen mit Nüssen, Obst und etwas Jogurt zu essen. Das sei eine gute tägliche Dosis, die zu einer ausgewogenen Ernährung beiträgt.