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Steffi liebt es, kleine oder größere Partys zu hosten _ aber sie übernimmt sich dabei häufig und kann das Event dann nicht genießen. Ihr 30. Geburtstag, eine Gartenparty mit Freunden und Familie, hat sie am Ende nur gestresst. Wie geht es besser? Und was macht eigentlich eine gute Party aus?

Sich ein Motto überlegen, eine schöne Einladung kreieren und dazu Rezepte, Drinks und Deko auszusuchen, macht Steffi richtig Spaß. Kochen und Backen ist eins ihrer Hobbys, und als echte "Foodie" probiert sie zu solchen Anlässen gern immer wieder neue Rezepte aus. Jeden Monat zu einer kleinen Mottoparty einladen – das ist Steffis Challenge für dieses Jahr.

Einen Moment schaffen, an dem alle zusammenkommen und für alle und alles gesorgt ist, gefällt ihr beim Vorbereiten am besten. Doch generell ist Steffi recht perfektionistisch, sie hat sich schon oft zu krasse Aufgaben gestellt und dann teilweise Nächte vorher kaum geschlafen.

Noch in Jogginghose, wenn die Gäste kommen

Und nach einer Feier ist sie manchmal unzufrieden, zum Beispiel, wenn sie es nicht schafft, mit allen Gästen ausführlich zu plaudern. Auch nach ihrem 30. Geburtstag ging es ihr so: Als die ersten Gäste kamen, hatte Steffi noch in Jogginghose gekocht. Und nach der Party war sie irgendwie traurig, erzählt sie.

"Es wäre schön gewesen, wenn es anders gelaufen wäre!"
Steffi hat die Planungs-Vorbereitung an ihrem 30. Geburtstag vermasselt

Steffi weiß, dass ihre eigenen Vorstellungen davon, wie es sein sollte, ihr das Leben schwer machen. Und dass sie manchmal vielleicht einfach ihre Anforderungen ein wenig herunterschrauben sollte.

Aus ihrem 30. Geburtstag hat sie gelernt und es sich jetzt, an ihrem 31. Geburtstag, etwas leichter gemacht: Zum Geburtstags-Kaffee hat sie nur einen Kuchen gebacken – den Rest haben die Gäste mitgebracht. "Es ist dann auch ganz cool zu sehen, was die anderen gerne backen und essen", findet Steffi. Gleichzeitig hatte sie so weniger Arbeit.

Wie schaffen wir es, nicht im Party-Vorbereitungsstress zu versinken?

Das Wichtigste an einer Party ist, dass man am Ende auch selbst einen guten Abend hatte – das meint Kathrin Margarete Limburg, Gründerin und Geschäftsführerin einer Eventagentur in Berlin. Sich selbst sollte man bei der Planung deshalb nie aus dem Fokus verlieren. Aus der Frage: "Wie soll es gewesen sein" ergibt sich der Rest, sagt die Expertin.

"Man sollte es selber auch genießen, und das bedeutet, sich vorher nicht zu viel vorzunehmen."
Kathrin Margarete Limburg, Gründerin und Geschäftsführerin einer Eventagentur in Berlin

Weil gute Menschen eine gute Party machen, sollte die Gästeliste stimmig sein: keine "explosive Mischung", sondern eine Gruppe von Leuten einladen, die sich was zu erzählen haben, empfiehlt Kathrin Margarete Limburg. Für die Stimmung sei sanftes Licht nicht zu unterschätzen. Und beim Essen gelte: weniger ist mehr. "Das muss kein opulentes Drei-Gang-Menü sein, sondern so, dass du es gut vorbereiten kannst."

Freunde am Abend einzubinden, sei auch immer eine Idee – jemanden, der die Tür aufmacht, sich um die Getränke kümmert oder die Geschenke annimmt, beispielsweise. So hat man selbst mehr Zeit, mit den Gästen zu reden und kann den Abend besser genießen.

Sich selbst feiern – mit Freunden

Historisch betrachtet ist die Party zu Hause mit Freunden übrigens eine Sache, die sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg ganz langsam etabliert hat. Möglich wurde das mit steigendem Wohlstand in der Gesellschaft, sagt der Historiker Bodo Mrozek.

Diese neue Art von Partys galt damals vielen als "eine totale Sittenlosigkeit", wo jeder einfach tanzt, wie er möchte und keine Etikette mehr gilt, so der Historiker. Aber durchgesetzt haben sich Partys dennoch. Und es gelten dabei auch heute noch bestimmte Normen, wenn auch andere als früher.

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Shownotes
Erwartungsdruck
Wie wir eine gute Party schmeißen
vom 02. Mai 2025
Autorin und Host: 
Shalin Rogall
Gesprächspartnerin: 
Steffi - liebt es, Gastgeberin zu sein
Gesprächspartnerin: 
Kathrin Margarete Limburg, Gründerin und Geschäftsführerin der Eventagentur Gebrüder Fritz 
Gesprächspartner: 
Bodo Mrozek, Historiker am Institut für Zeitgeschichte und Autor 
Redaktion: 
Lena Mempel, Grit Eggerichs, Anne Göbel
Produktion: 
Julian Kretschel