Das könnte ein neuer Hitzerekord sein: 54 Grad Celsius oder 130 Grad Fahrenheit, gemessen in Kalifornien. Lässt sich mit dieser Hitze etwas Sinnvolles anstellen? Unsere Reporterin hat sich Gedanken gemacht.

54,4 Grad Celsius – so heiß war es am 16.08.2020 im Death Valley, gemessen in Furnace Creek. Der Nationale Wetterservice der USA twitterte, dies sei seit über 100 Jahren die höchste dort erreichte Temperatur – genauer seit 1913.

Ein Experte der Weltwetterorganisation teilte in einer E-Mail mit, dass er die Messung für korrekt hält, offiziell bestätigt ist sie allerdings noch nicht. Es wäre es laut Washington Post die heißeste Temperatur, die seit Beginn der Aufzeichnungen im August gemessen wurde. Eventuell ist es sogar weltweit die höchste jemals gemessene Temperatur.

Zweifel an alten Temperaturrekorden

Die angeblich bisher höchste im Death Valley gemessene Temperatur liegt bei 56,7 Grad Celsius. Der Wert vom Juli 1913 gilt allerdings als unglaubwürdig. 2016 hat William T. Reid die Daten von 1913 und die Umstände ihrer Erhebung analysiert. Der Geograf und Klimatologe ist zu dem Schluss gekommen, dass der Rekordwert von 1913 nicht erreicht und nicht gemessen worden sein kann.

Death Valley ist der tiefste, trockenste und heißeste Ort der USA. Für diese Gegend Temperaturen jenseits der 50 Grad Celsius nicht so außergewöhnlich, wie es sich vielleicht zunächst anhört, sagt unsere Reporterin Verena von Keitz.

Literweise Wasser im Gepäck

Die Verwaltung der US-Nationalparks warnt im Moment vor der extremen Hitze dort und rät davon ab, nach 10 Uhr morgens noch zu wandern. Außerdem müssen Besucherinnen und Besucher des Death Valley mindestens vier Liter Wasser am Tag trinken, um den Flüssigkeitsverlust durchs Schwitzen auszugleichen. Es wird geraten, darüberhinaus weitere Trinkwasserreserven mitzunehmen.

Der US-Bundesstaat Kalifornien hat nun schon seit Monaten mit extremer Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Wirklich nutzen lassen sich die hohen Temperaturen nicht – von Sonnenkollektoren einmal abgesehen. Vor Ort ließe sich eventuell noch ganz gut Obst dörren.

"Vielleicht könntest du noch Obst dörren. Aber da musst du mehrere Stunden warten – bei 54 Grad im Schatten. Insofern isst du das Obst besser frisch, dann nimmst du die enthaltene Flüssigkeit mit auf."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

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Shownotes
Extreme Hitze im Death Valley
Mit 54 Grad Celsius lässt sich nicht viel anfangen
vom 17. August 2020
Moderator: 
Paulus Müller
Gesprächspartnerin: 
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin