Halten sich Personen am selben Ort auf, haben sie wohl eine Bedingung erfüllt, auf Facebook Freunde werden zu sollen. Wer an besonderen Orten anonym bleiben will, sollte diese Verknüpfung besser verhindern.
Facebook wertet offenbar den Standort des Users aus, um ihm Vorschläge zu unterbreiten, welcher andere User ein geeigneter Facebook-Freund sein könnte, berichtet das Netzmagazin Fusion. Haben also beispielsweise Person A und Person B den Ortungsdienst ihres Smartphones aktiviert, ihn für Facebook freigegeben, und sind beide am selben Ort, dann könnte es sein, dass Facebook Person A vorschlägt, Person B in die Freundesliste aufzunehmen.
Facebooks Aussage hinterlässt Zweifel
Offen bleibt die Frage, ob das Kriterium "am selben Ort" ausreicht, um als Facebook-Freund vorgeschlagen zu werden. Facebook sagt, das Unternehmen würde niemals ausschließlich den Ort zum Anlass nehmen, um eine Person vorzuschlagen.
Diese Aussage hinterlässt allerdings Zweifel. Denn zunächst hatte Facebook die Recherchen des Magazins Fusion bestätigt - ja, der Standort werde für die Funktion "Personen, die du vielleicht kennst" verwendet. Plötzlich, als Kritik daran laut wurde, ruderte Facebook zurück und teilte mit, dass das Kriterium "Ort" alleine nicht ausreicht.
"Selbsthilfegruppen, Parteiveranstaltungen, Besuche beim Arzt - es gibt viele Situationen im Leben, bei denen so ein Vorschlag aufgrund des örtlichen Zusammentreffens extrem heikel ist."
Unabhängig davon, ob der Ort die einzige oder eine unter vielen Bedingungen für die Vorschläge ist - es bleibt ein unbehagliches Gefühl. Zum Beispiel dann, wenn sich Menschen an Orten treffen, an denen sie anonym bleiben wollen, etwa die Anonymen Alkoholiker. Bekommt ein Teilnehmer bei Facebook Menschen angezeigt, die sich am selben Ort aufgehalten haben, war es das mit der Anonymität.
Was also tun?
Jeder User muss für sich selbst entscheiden, wie sehr er Facebook vertraut oder nicht. Wer sicher gehen will, deaktiviert unter "Berechtigungen", dass Facebook auf den Standort zugreifen kann oder deaktiviert den Ortungsdienst gleich komplett. Wer schon mal dabei ist, kann dann auch das Mikrofon für Facebook sperren. Facebook hört schließlich mit.