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Wenn es Frühling wird, haben wir alle noch mehr Lust auf Ausgehen, Clubbesuche und die ersten Open Airs des Jahres. Doch gerade geht gar nichts. Warum wir den Rausch und das Feiern vermissen, darüber sprechen wir im Ab 21-Podcast.

Die Bässe wummern, die Schlangen vor den Clubs sind ewig lang und drinnen drängen sich die Leute dicht an dicht auf der Tanzfläche. Eigentlich ein ganz normaler Freitagabend in Berlin, aber aktuell undenkbar. Philipp, 27, ist vor fast zehn Jahren wegen der Technoszene nach Berlin gezogen und hat in allen Clubs gefeiert, die ihn interessieren.

Früher ist er auch mehrmals in der Woche feiern gegangen, manchmal bis zu 48 Stunden am Stück. Inzwischen ist er ruhiger geworden und vermisst in der Corona-Zeit eher das allgemeine Ausgehen, als speziell die Clubs.

"Ich hätte nicht gedacht, dass der Shutdown so lang geht und auch alle betrifft. Berlin und die Clubszene sind ja dafür bekannt, sich ein Schlupfloch zu suchen. Aber Gott sei Dank halten sich jetzt alle dran."
Philipp, Studierender

Als Musikliebhaber und DJ hört er zwar mal in die Livestreams rein, die es gerade gibt, aber vergleichbar mit einem Clubbesuch sei das nicht. Seine Prognose, was in Berlin passiert, sobald das Kontaktverbot aufgehoben ist? "Ich denke, es wird sehr wild."

United We Stream bringt euch den Club nach Hause

Die Berliner Clubszene ist weltbekannt. Dieser Fakt hilft allerdings auch nicht weiter, wenn viele Clubs wegen der Coronavirus-Pandemie schließen müssen und Pleite gehen. Um das zu verhindern, hat sich die Initiative United We Stream etwas ausgedacht: Sie streamen jeden Abend DJ-Sets oder Konzerte aus unterschiedlichen Berliner-Clubs, im Gegenzug können die Leute Geld spenden.

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Rosa Rave ist eine fiktive Persona und Teil von "Reclaim Club Culture" und United We Stream. Sie sagt, die Initiative hofft, dass die Clubs Ende des Jahres wieder öffnen können: "Die Frage ist nur, wie viele es dann noch gibt."

"Rausch ist ein Kollektivphänomen."
Markus Schroer, Soziologe

Den Wunsch nach Feiern und Rausch gibt es nicht erst seit Kurzem, weiß Soziologe Markus Schroer von der Universität Marburg. Außerdem wäre es ganz normal, dass wir uns in Corona-Zeiten die Partynächste zurückwünschen. "Wir gehen nicht auf in der Rolle des arbeitenden und vernünftigen Menschen", das Feiern würde uns die Möglichkeit geben, aus unserem Alltag auszubrechen.

Der aktuelle Trend der Onlinepartys sei nur eine Ersatzbefriedigung und könne, zum Beispiel den Clubbesuch, nur simulieren. Warum Rausch ein Kollektivphänomen ist und wie groß die Bedeutung von Drogen ist, erzählt uns Markus Schroer im Podcast.

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Shownotes
Corona-Entschleungigung
Was uns fehlt: Feiern und Rausch
vom 17. April 2020
Moderation: 
Shalin Rogall
Gesprächspartner: 
Philipp, Studierender
Gesprächspartnerin: 
Rosa Rave, fiktive Persona von "Reclaim Club Culture"
Gesprächspartner: 
Markus Schroer, Soziologe von der Universität Marburg