Der Oberbürgermeister Stuttgarts ruft wegen Feinstaubs dazu auf, das Auto stehen zu lassen. Fast niemand macht mit. Die Deutsche Umwelthilfe sagt: Es geht nur mit einem Fahrverbot aller Dieselfahrzeuge.

Keine Stadt Deutschlands hat so große Probleme mit Feinstaub wie Stuttgart. Der festgelegte Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wird dort regelmäßig überschritten. Der grüne Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat nun zum freiwilligen Verzicht aufs Auto aufgerufen. Nur macht so gut wie niemand mit.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, fordert deshalb eine gesetzliche Reduzierung von Dieselfahrzeugen in der Stadt, aktuell speziell für Stuttgart. London hätte gezeigt, was man tun kann: Ausschluss von dieselbetriebenen Taxis, hohe Strafen für Busse ohne Feinstaubfilter. Zusätzlich müssten in Stuttgart kurzfristig auch private Diesel-PKW stehen bleiben. Diese Maßnahmen seien nötig, sagt Resch, denn "im Moment sterben viele Menschen in Stuttgart an den Folgen von Feinstaub und Stickoxiden".

Daimler ist Schuld

Dass es keine offiziellen Regeln für Dieselfahrzeuge in Stuttgart gibt, liegt vor allem an Daimler, sagt Jürgen Resch. Das Unternehmen habe solche Regeln verhindert, weil es nicht wolle, dass das Aushängeschild - der Dieselmotor - im Heimatort stigmatisiert wird.

Dass Stuttgart vom Feinstaub besonders betroffen ist, liegt vor allem an der geografischen Situation. Stuttgart liegt in einer Art Kessel, so gibt es nur wenig Wind, der den Feinstaub rausblasen könnte. Aber auch in anderen Städten werden die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide überschritten.

Shownotes
Dieselfahrzeuge
"Viele Menschen sterben wegen Feinstaub"
vom 19. Januar 2016
Gesprächspartner: 
Jürgen Resch
Moderator: 
Till Haase