So ein Festivalbesuch ist genial! Aber auch eine ziemliche Umweltsauerei, wenn wir Müllberge, Dixi-Klos, das 15-Euro-Zelt und den klapprigen Grill einfach stehen lassen. Wie geht also ein nachhaltiges Festival?
Allein beim englischen Glastonbury-Festival bleiben jedes Jahr grob geschätzt mehr als 20.000 Zelte stehen. Das ist eine massive Verschwendung und Umweltverschmutzung. Natürlich könnten wir unser jeweiliges Zelt abbauen und wieder mitnehmen - nur ist das eine mühsame Angelegenheit. "Jetzt gibt es aber das 'Comp-A-Tent'", berichtet DRadio-Wissen-Reporter Martin Schütz. "Das ist ein kompostierbares Zelt, Plane besteht aus Biokunststoffen, die Zeltstangen sind aus Papier.
Das kompostierbare Zelt soll vor allem das Gewissen beruhigen und sich nach 120 Tagen in einer Kompostierlage selbst zersetzen. Auch die Herstellung soll klimaneutral sein. Das Dumme: Das Ding ist noch in der Testphase, die Erfinderin Amanda Campbell ist noch auf der Suche nach Investoren.
Fesivals sind Energieverschwender
Kommen wir zur Energieverschwendung: Ein Festival braucht Strom für die Bühne, die Bildschrime, die Beleuchtung und den ganzen Berg von Technik. Manche Festivals wie etwa das belgische Puckelpop oder das Melt setzen darum auf Solaranlagen. Schade eigentlich, dass es da keine Öko-Siegel für Festivals gibt.
"Die Green Music Initiative schätzt, dass das Melt doppelt so viel Strom produziert wird, wie das Festival eigentlich benötigt."
Die vielleicht größte Herausforderung für ein Festival sind der Müll und das Abwasser. Für ein langes Wochenende entsteht aus dem Nichts eine Stadt mit 60.000 Einwohnern, die alle mal müssen. "Dixi-Klos haben den Ruf, dass sie nicht sonderlich ökologisch und mit Chemie vollgepumpt sind", sagt Martin Schütz. "Eine Alternative wären Komposttoiletten mit einer Spülung aus Sägespäne." So bleibt die Chemie draußen.