Joseph S. Blatter und Michel Platini sind im Weltfußball nicht mehr tragbar: Die Korruptionsvorwürfe gegen die beiden sind zu groß. Aber gibt es im Weltfußball überhaupt jemanden mit weißer Weste, der den Job "Fifa-Präsident" übernehmen könnte?
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen Sepp Blatter eröffnet. Der Vorwurf: Der Fifa-Präsident soll Gelder veruntreut haben. Er soll den Chef des Europäischen Fußballbundes Michel Platini zwei Millionen Schweizer Franken gezahlt haben. Für irgendwelche Dienste, die nicht näher benannt werden. Anders gesagt: Die Fifa hat ein massives Korruptionsproblem.
Spannende Monate bis zur Wahl
Derzeit gibt es wohl keinen Fußballboss, der die Ehre der Fifa wieder herstellen könnte. Am 26. Februar soll der Nachfolger von Sepp Blatter gewählt werden. "Bis dahin werden es für die Fifa noch sehr spannende Monate", sagt Matthias Friebe aus der Deutschlandradio-Sportredaktion, "bisher weiß niemand, wie es weitergehen soll". Die wichtigen Fragen sind offen: Wer könnte kandidieren, wer hat gute Chancen, will es vielleicht Blatter selbst sogar noch einmal versuchen?
"Es wird ja sogar immer wieder darüber diskutiert, ob man die Fifa nicht einfach auflösen und einen komplett neuen Fußballverband gründen sollte."
Eine kursierende Idee ist, dass es erstmal einen Übergangspräsidenten geben könnte. Einen Fußballboss, der ein, zwei Jahre den ganzen Laden aufräumt und dann eine saubere und ruhige Fifa an einen Nachfolger übergeben könnte. Wer dieser Notfall-Präsident sein könnte, ist allerdings auch unklar. Der Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger werde gelegentlich ins Spiel gebracht, sagt Matthias Friebe. "Aber ich glaube nicht, dass er bei der Wahl genügend Stimmen bekommen könnte." Die Suche geht also weiter.