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Der Film "Nico", das Regiedebüt von Eline Gehring mit Sara Fazilat in der Hauptrolle tingelt seit über einem Jahr erfolgreich von Festival zu Festival. Ein Film über eine junge Deutsch-Perserin, die nach einem rassistisch motivierten Übergriff den Bezug zu sich selbst verliert. Wir sprechen mit den Macher*innen.

Regisseurin Eline Gehring, Hauptdarstellerin und Produzentin Sara Fazilat und Kamerafrau Francy Fabritz haben zu dritt das Drehbuch geschrieben und auch eigene Erlebnisse mit eingebaut. Acht Jahre lang hat der Entstehungsprozess von Nico gedauert. Sara Fazilat und Eline Gehring berichten davon im Gespräch mit Anna Wollner.

"Frauen sind einfach immer halb nackt oder halb tot. Das klingt so witzig und viele lachen auch, aber eigentlich ist es Tatsache. Deswegen war uns das einfach ein Anliegen, dass wir da was bewegen wollen."
Sara Fazilat, Hauptdarstellerin in "Nico"

Die Macherinnen sagen, dass es ihnen am Herzen lag, mit "Nico" selbstverständlich Diverses zu erzählen. Deswegen hat Diversität in allen Bereichen eine große Rolle gespielt – vor und hinter der Kamera: Die Namen der Figuren sind bewusst genderneutral. Alter, Körperform, vermeintliche Herkunft, Religion und sexuelle Orientierung sind vielfältig besetzt. Der Film spielt und bricht ganz bewusst mit Stereotypen. In einer Szene putzt zum Beispiel ein weißer Mann im Hintergrund, während sich zwei Bi-Poc-Frauen im Vordergrund unterhalten. Meist ist es in Filmen genau andersrum. Um dahin zu kommen, mussten Gehring und ihre Mitautorinnen bei sich selbst anfangen.

"Auf dem Weg dahin gab es viele Gespräche. Um dann die Szenen anders zu entwickeln und andere Figuren dafür zu finden, musste ich mich erst einmal mit meinen eigenen Klischees und Schubladen konfrontieren."
Eline Gehring, Filmemacherin

Die zweite Staffel der ARD-Serie "All you Need"

Mit der zweiten Staffel "All You Need" hat die ARD mit ihrer ersten schwulen Serie nachgelegt. Vier junge Männer in Berlin – einer davon ist der Dauerstudent und Partygänger Vince, gespielt von Benito Bause. Vince ist gerade in LA, um Hollywood zu erobern und wegen der Hochzeit seines besten Freundes in Dallas. Wir haben mit ihm gezoomt und unter anderem darüber gesprochen, dass er als heterosexueller Schauspieler die Rolle heute vielleicht nicht mehr annehmen würde.

Sammelband mit queeren Filmkritiken

Und dann gibt es noch einen Buchtip aus Berlin: "Queer Cinema Now – Best of 12 Jahre Filmmagazin 'Sissy'" heißt das Werk, über 350 Seiten, vollgepackt mit queeren Filmkritiken und Bildern. Herausgeber Christian Weber spricht mit Anna über den Wandel des queeren Kinos in den letzten Jahren und warum "Cats" vielleicht eine Neusichtung verdient hat.

Shownotes
Film "Nico"
Selbstverständlich Diverses erzählen
vom 10. Mai 2022
Moderator: 
Tom Westerholt