Mit 18 dreht Sina Aaron Moslehi einen Dokumentarfilm - über das Sterben. "Zeit zu leben", so heißt sein Film, der Menschen in einem Hospiz porträtiert. Während des Drehs hat Sina viel über das Sterben gelernt.
Sina interessiert sich schon lange für das Filme machen. Noch vor seinem Abitur wollte er gerne seinen ersten langen Dokumentarfilm drehen. Doch er suchte noch nach dem richtigen Thema.
Und fand es. Im Süden Hamburgs sollte ein Hospiz gebaut werden und es gab Widerstände aus der Nachbarschaft. Sina, damals 17 Jahre alt, entschied sich, keinen Film über diesen Streit zu drehen, sondern über ein Hospiz an sich. Wie sieht es dort aus? Wie ist der Alltag? Wie kann man Menschen in den Tod begleiten?
"Für mein Filmprojekt gab es Zuspruch, aber auch Skepsis."
Anfangs musste sich Sina anhören, dass er doch zu jung sei, um einen Film über das Sterben zu drehen. Er selbst konnte darin keinen Widerspruch erkennen und blieb hartnäckig. Sina führte erste Gespräche - ohne Kamera - im Hospiz mit den Gästen, ihren Angehörigen und dem Personal.
"Während der Drehvorbereitungen habe ich realisiert, dass ich die Menschen, die ich jetzt kennen lerne, dass ich diese Menschen in drei, vier Monaten nicht mehr vor die Kamera bekommen werde", sagt Sina. Denn bis zum Beginn des eigentlichen Drehs würden die Gäste im Hospiz verstorben sein. Sina begleitete dann im Winter 2012 bis 2013 drei Gäste des Hospizes mit der Kamera, zwei Wochen lang. Entstanden ist der 87-minütige Dokumentarfilm "Zeit zu leben".
"Man kann in Würde gehen"
Die Dreharbeiten haben ihn sicherlich verändert, sagt Sina. Diese intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Tod gebe ihm aber auch Hoffnung, dass er leichter mit dem Sterben umgehen könne. "Der Tod ist eine traurige Sache. Er bedeutet immer Trennung", sagt Sina. "Aber ich habe auch gesehen, dass der Tod etwas Friedliches haben kann. ist. Und dass man in Würde gehen kann."