Dubiose Anfragen per E-Mail wollen uns für den Job als Finanzagenten werben. Wer darauf eingeht und sein Konto für Überweisungen zur Verfügung stellt, kann wegen Geldwäsche zwei Jahre ins Gefängnis wandern.
Mal eben 4500 Euro für acht Arbeitsstunden die Woche zu verdienen, klingt einfach zu verlockend. Deswegen folgen immer wieder Menschen dem Aufruf, für dubiose Anbieter als so genannte Finanzagenten tätig zu werden. Die müssen dann zum Beispiel für eine diffuse Optimierung von Geldflüssen sorgen. Dazu wird den Finanzagenten Geld auf das eigene Konto überwiesen, dass sie abzüglich ihrer Provision abheben und per Bargeldtransfer an Firmen im Ausland weiterleiten sollen.
“Die Straftäter möchten den Namen und die Kontoverbindung in der Regel unbescholtener Bürger nutzen, um so die Gelder dann ins Ausland zu transferieren.“
Genau damit haben die Drahtzieher im Hintergrund ihr Ziel erreicht, nämlich über ein fremdes Konto Gelder ins Ausland zu transferieren, sagt Thilo Scherschlicht vom Landeskriminalamt in Düsseldorf.
Leichtfertige Geldwäsche bringt zwei Jahre Gefängnis
Und dieses Geld wurde vorher durch betrügerische Machenschaften im Onlinehandel beschafft, indem unter anderem Artikel bei eBay verkauft wurden, den die Kriminellen gar nicht besitzen. Für das Geld der Betrogenen werden dann die Konten der angeworbenen Finanzagenten missbraucht.
Jeder, der sich als Finanzagent anheuern lässt und weiß, dass die dabei fließenden Gelder aus Straftaten stammen, macht sich dem Vorwurf der leichtfertigen Geldwäsche strafbar. Im schlimmsten Fall drohen dann bis zu zwei Jahre Gefängnisstrafe. Also am besten die eigenen Kontodaten niemals leichtsinnig für Transaktionen hergeben, die uns von vornherein verdächtig erscheinen.