Die Deutsche Bank rutscht immer tiefer in die Krise, die Commerzbank entlässt Tausende von Leuten. Ist unser Geld noch sicher bei den Banken?

Seit der Finanzkrise 2008 sind die Leitzinsen nur gesunken. Die Europäische Zentralbank hält immer noch an der Null-Prozent-Politik fest. Für die Banken bedeutet das: Ihr zentrales Geschäftsmodell, Geld mit Kreditzinsen zu verdienen, funktioniert nicht mehr. Gerade die kleineren Banken verdienen so ihr Geld mit Kunden. Noch zehren sie von alten Kreditverträgen mit höheren Zinsen, die aber bald auslaufen.

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Um weiterhin Geld zu verdienen, überlegen sich einige Banken, Kontoführungsgebühren einzuführen. Manche Genossenschaftsbanken könnten auch ihre Mitglieder zur Kasse bitten. Die großen Banken verdienen ihr Geld außerdem mit Investmentbanking. Doch Aktien, Zinswetten, Anleihen und Spekulationen sind unsichere Geschäfte. Die Deutsche Bank hat sich ziemlich verzockt und unsaubere Geschäfte abgezogen. Dafür ist sie jetzt vom US-Justizministerium zu 5,4 Milliarden US-Dollar Strafe verklagt worden.

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Vergangenes Jahr vermeldete die Commerzbank noch einen Milliardengewinn. Dieses Jahr streicht die Bank 9600 Stellen, weil die Niedrigzinsen dieses Jahr so richtig zu Buche schlagen. DRadio-Wissen-Wirtschaftsexperte Jörg Brunsmann führt die Stellenstreichung auch auf die Digitalisierungsstrategie der Bank zurück. Durch "Commerzbank 4.0" werden zwar Stellen gestrichen, es würden aber auch wieder neue geschaffen werden. Die Bank will sich in Zukunft auf Privat- und Firmenkunden konzentrieren. Die interne Umstrukturierung kostet die Bank aber rund eine Milliarde Euro.

Auch die ING-Bank, die in Deutschland die Direktbank ING-DiBa betreibt, kündigt die Streichung von 7000 stellen an. Weltweit beschäftigt die Bank 52.000 Mitarbeiter, davon 14.800 in den Niederlanden und rund 8000 in Belgien. Ob auch in Deutschland Stellen gestrichen werden, ist noch unklar. Nach der Finanzkrise mussten die Niederlande die ING Bank mit rund zehn Milliarden Euro stützen. Die ING Bank will mit der Stellenstreichung circa 900 Millionen Euro einsparen, die sie größtenteils in neue Technologien investieren will. Die Kunden nutzen zunehmend mobile Dienste für ihre Bankgeschäfte.

Bank oder Matratze?

Solange das Bankensystem funktioniert, ist auch die "Einlagensicherung" nicht in Gefahr. Die besagt, dass Kunden ihr Geld in jedem Fall erhalten, auch wenn ihre Bank pleite ist. Denn dann zahlen andere Banken das Geld aus. Je mehr Banken oder Großbanken zahlungsunfähig werden, desto mehr kommt das System an seine Grenzen - und die Bankkunden gehen irgendwann leer aus.

Shownotes
Bank oder Matratze?
Wem können wir unser Geld anvertrauen?
vom 04. Oktober 2016
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Jörg Brunsmann, DRadio-Wissen-Wirtschaftsexperte