Wenn wir uns in Corona-Zeiten mit Freunden treffen-, oder Oma und Opa auf dem Laufenden halten wollen, müssen wir kreativ werden. Online geht da was. Wir geben euch Beispiele für Videokonferenz-Tools.

Onlinemedien haben in Zeiten von Abstandhalten und Social Distancing einen großen Vorteil: Wir können zu Hause bleiben, weiterhin den Kontakt zu Freunden und zur Familie pflegen und sie gleichzeitig vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus schützen.

Wer vom Tippen via Messenger müde Hände hat, kann die Kommunikation auf
das nächste Level bringen – Videokonferenz sei Dank. Neben Gesprächen
unter vier Augen gibt es bei vielen Tools für Videoschalten auch die
Option von Gruppenchats.

Die Liebsten virtuell umarmen

Mit dem Videoanruf von Skype zum Beispiel können 50 Freunde gleichzeitig miteinander sprechen. Hauspartys, Dinnerdates etc. sind damit also auch virtuell möglich. Ähnlich funktioniert der Gruppenchat von Appel, der bis zu 31 Nutzerinnen und Nutzer über Group Facetime verbindet. Wer die Gruppenfunktion von Snapchat nutzen möchte, kann sich mittels Filter noch ein paar Hundeohren für den Videochat aufsetzen.

Externer Inhalt

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Zudem gibt es auch Zoom. Das ist eigentlich eine Software für Video- und Audiokonferenzen von Unternehmen, kann aber auch fürs virtuelle Familientreffen genutzt werden, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Martina Schulte. Das Programm sei um einiges stabiler als Skype, kostet ab Gesprächen über 40 Minuten aber auch etwa 14 Euro pro Monat.

Gemeinsames Binge Watching in getrennten Betten

Auf das gemeinsame Miteinander in der Gruppe setzt auch Netflix. Den
Serienmarathon oder Filmabend mit Freunden gibt es mit dem Tool Netflix Party. Das Add-on ist bisher zwar nur im Google-Browser Chrome möglich,
dafür aber kostenlos. Mit der Erweiterung ist das synchronisierte
Streamen von Videos auf mehreren Geräten machbar. Auch diese Funktion
kommt mit einem Gruppenchat für das Kommentieren und Diskutieren mit
Freunden über einzelne Szenen.

Zu Hause bleiben und andere schützen

Wir wissen: Besonders wichtig ist der Schutz von Risikogruppen. Was also machen, wenn Oma und Opa oder die Eltern keine Ahnung von dem ganzen "Computer-Gedöns" haben? Über das Programm Team Viewer kann von einem anderen Ort auf Computer, Laptops und Co. zugegriffen werden. Die Geräte werden damit ferngesteuert, wenn die Software dort installiert ist. Ist das der Fall, könnt ihr auf dem PC eurer Großeltern, Programme für Videokonferenzen einrichten.

Alternativ bieten Tech-Konzerne wie Amazon, Google und Facebook auch sogenannte Smart Displays an, quasi das Äquivalent zum sprachgesteuerten Lautsprecher inklusive Videofunktion. Der Vorteil: Eine aufwendige Installation fällt weg. Der Nachteil: Beide Gesprächspartner brauchen das jeweils gleiche Gerät. Die gibt es ab etwa 90 Euro bis Ende offen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Martina Schulte.

"Der Datenverkehr allein durch Videokonferenzen ist am Frankfurter Internet-Knoten in der Coronavirus-Krise binnen einer Woche um 50 Prozent gestiegen."
Martina Schulte, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Egal über welchen Weg die Videokonferenz stattfindet, die Netzwerkinfrastruktur in Deutschland sollte das schaffen, so heißt es optimistisch von offizieller Seite. Zwar ist der Datenverkehr allein durch Videokonferenzen, am Frankfurter Internetknoten DE-CIX innerhalb einer Woche um 50 Prozent gestiegen, so die Deutsche Presse-Agentur, aber gerade kriegen wir alles noch gut hin, sagt Martina Schulte.

Notfalls gebe es eine Reserve von 25 Prozent mehr Netzkapazität. "Und wenn das mal nicht mehr reichen sollte, kann man ja überlegen, ob man eine Netflix-Folge für einen Videocall mit der Omi opfert", fügt sie hinzu.

Shownotes
#flattenthecurve
Videochat statt Umarmen: Tools für euer Online-Sozialleben
vom 20. März 2020
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Martina Schulte, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin