Ob zum Sport, zur Jeans oder unterm Jackett – mit einem weißen Shirt kann man eigentlich nichts falsch machen. Einziger und großer Nachteil bei weißen Klamotten: Flecken aller Art stechen sofort ins Auge und haben den Ruf, nicht so leicht rauszugehen.
Lutz Vossebein ist Professor für Textiltechnologie, Textile Prüfungen und Qualitätsmanagement an der Hochschule Niederrhein. Über Vergilbungen, also jene mysteriösen und etwas unappetitlich anmutenden gelben Flecken auf weißem Stoff, sagt er, dass es sich dabei nicht um Farbe oder klassische Verschmutzung handelt, sondern dass diese Vergilbung durch chemische Wechselwirkungen entsteht.
"Meistens sind da Deodorants im Spiel. Und wenn die Stellen einmal vergilbt sind, dann kann man in der Regel auch nur noch sehr wenig machen. Das heißt, man muss vorher verhindern, dass Flecken entstehen."
Der Textilexperte rät, nach dem Auftragen eines Deos oder einer Sonnencreme zu warten, bis die Haut trocken ist. Erst dann sollte man sich anziehen. Vor dem Verlassen der Wohnung also schnell noch mit dem Deo unter das Shirt fahren, ist – was gelbe Flecken angeht – keine gute Idee.
Gelbe und graue Flecken
Ganz ähnlich wie beim Vergilben sieht es beim Vergrauen der weißen Wäsche aus, erklärt Lutz Vossebein. Auch das könne nur verhindert, aber nicht rückgängig gemacht werden.
"Die bekannte schwarze Socke in der weißen Wäsche kann aufgrund ihrer Farbe Schmutz übertragen. Das kann zur Vergrauung der weißen Sachen führen."
Weiße Wäsche sollte man daher immer separat waschen, betont Lutz Vossebein. Von Hausmitteln wie Backpulver oder Zitronensäure gegen den Grauschleier, rät er ab. Sie können den Schmutz nicht effektiv aus den Fasern lösen, sagt er.
Schmutz ist nicht gleich Schmutz
Anders sieht es bei tatsächlichen Flecken aus, die wir uns im Alltag quasi selbst aufs Shirt schmieren, Tomatensoße zum Beispiel, weich gewordene Schokolade oder der Schluck Rotwein, der statt im Mund auf der Kleidung gelandet ist. Auch hier gilt wieder: Den Fleck zu verhindern ist die beste Lösung.
Wer doch mal kleckert, kann laut Lutz Vossebein getrost auf das vielfältige Angebot der Waschmittelhersteller zurückgreifen. Sein Tipp: Hartnäckige Flecken mit einem Mittel vorbehandeln, das speziell für diese Art von Schmutz bestimmt ist. Rotwein-, Kaugummi- oder auch Soßenreste unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung nämlich an Fett, Eiweiß oder Stärke. Die speziellen Fleckenentferner wirken auf diese Zusammensetzung ein, so der Textilexperte. Und spätestens nach zwei bis drei Wäschen sollte dann auch das weiße T-Shirt wieder fleckenfrei sein.