Wenn wir uns in Fleecedecken einwickeln, müssen wir keine Angst vor den Fasern haben: Sie dringen nicht in die Lunge ein. Dafür schädigen sie die Umwelt.

Fleece bezeichnet eine Stoffart, die aus Faserschlaufen besteht. Das können auch Baumwollfasern sein, aber meistens werden Polyesterfasern zu einem Vlies verarbeitet. Die Schlaufen werden maschinell aufgeschnitten und aufgeraut. Dabei wird Luft im Stoff eingeschlossen. Diese Polyestervlies oder Fleece, das ganz leicht und warm ist, wird viel für die Herstellung von Outdoor-Kleidung verwendet oder eben für kuschelige Decken. Doch was passiert, wenn ihr euch ganz tief in die Decke bis unter die Nase einkuschelt? Könnt ihr die Fasern einatmen?

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Erstens sind die Fasern mit rund 10 Mikrometern viel zu groß, um in unsere Lunge zu gelangen beziehungsweise in unsere Lungenbläschen einzudringen. Werden die Polyesterfasern aber ganz klein geschnitten werden, um aus ihnen Plastikstaub zu machen, mit dem man T-Shirts beflocken kann, besteht die Gefahr, dass sie in die Lunge eindringen. Davon betroffen sind Arbeiter in Stofffabriken. Die Krankheit nennt sich Flock Worker's Lung. Mit einem guten Lüftungssystem lassen sich die Fasern aber so filtern, dass sich die Arbeiter keine Sorgen machen müssen.

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Die Herstellung von Fleece ist aber alles andere als nachhaltig, der aus recycelten PET-Flaschen gemacht wird. Der Fleece wird meist in Asien hergestellt und verarbeitet, dort gibt es aber nicht genug PET-Flaschen, weshalb diese von Europa oder den USA importiert werden müssen. Dabei wird so viel Energie aufgewandt, dass sogar von Downcycling gesprochen wird.

Megaschlechte Ökobilanz

Das Waschen von Fleece setzt dem Ganzen noch eins oben drauf: Pro Waschgang werden 700.000 Plastikteilchen ins Meer gespült. Während des Waschgangs werden die Fasern aus dem Vlies herausgewaschen. Bislang können Waschmaschinen diese Fasern nicht herausfiltern. Unterm Strich hat Fleece demnach eine ganz schlechte Ökobilanz.

Mehr zur Ökobilanz von Fleece:

Shownotes
Kunstfaser
Fleece-Stoffe sind für uns unbedenklich, aber nicht für die Natur
vom 24. Oktober 2016
Moderator: 
Till Opitz
Gesprächspartnerin: 
Jenny Rieger, DRadio-Wissen-Reporterin