Beim Grillen sollten wir streng auf Hygiene achten. Auf rohem Fleisch sind Keime, die sich gerne über Grillzangen übertragen. Und das kann krank machen.
Im letzten Jahr wurden in Deutschland deutlich mehr Fälle von Hepatitis E gemeldet. Hepatitis E ist eine Leberentzündung, die bei uns eigentlich selten vorkommt. Die Krankheit wird durch Viren übertragen und kann laut Robert Koch Institut unter anderem Gelbsucht, Fieber, Bauchschmerzen und Müdigkeit verursachen. Hepatitis E geht zwar von alleine wieder weg, ist aber unangenehm und für Schwangere sehr gefährlich.
In Reiseländern mit niedrigem Hygienestandard wird Hepatitis E vor allem über Wasser übertragen. Bei uns warnen Experten, sollten wir vor allem beim Grillen aufpassen, denn hierbei können wir uns schnell Hepatitis E einfangen. Das Virus wird am ehesten durch unzureichend gegartes Schweine- und Wildfleisch übertragen.
Worauf wir beim Grillen achten sollten
Eberhard Haunhorst Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sagt, wir müssen vor allem auf die Hygiene achten und rohe und fertige Produkte voneinander trennen. Das Fleisch sollten wir so lange es geht gekühlt lagern und erst kurz vor dem Verzehr herausnehmen - und nicht schon vorab dekorativ neben den Grill stellen.
Wenn wir das Fleisch zubereiten, sollten wir das auch am besten in der Küche machen, wo wir uns häufiger mal die Hände waschen können, nachdem wir mit rohem Fleisch in Kontakt gekommen sind.
Eigene Teller und Besteck für rohes und fertiges Fleisch
Ganz wichtig sei es, darauf zu achten, dass wir für das rohe Fleisch eigene Teller und eigenes Besteck benutzen. "Die größte Gefahr ist der Umgang mit rohen und fertigen Produkten", sagt Eberhard Haunhorst. Typischer und schlimmster Fehler sei, dass dasselbe Besteck für das rohe und das fertige Fleisch genommen wird. Die Grillzange zum Beispiel. Oder wenn derselbe Teller zum Servieren des fertigen Fleischs genommen wird, auf dem vorher das rohe lag.
Auf dem Fleisch sind immer Keime, die beim Grillen aber in der Regel abgetötet werden. Durch sogenannte Kreuzkontamination kommen aber die Bakterien und Viren des rohen Fleischs wieder an das fertige Produkt und dadurch können wir uns infizieren, sagt Eberhard Haunhorst.
"Wenn man nach dem Grillen wieder eine Zange nimmt, an der noch Fleischsaft von dem rohen Produkt ist, dann ist das schnell wieder kontaminiert und wir bekommen eine Lebensmittelinfektion."
Ganz kritisch ist es auch, wenn wir mit der Grillzange noch im Salat rumrühren. Wenn wir Infektionen vermeiden wollen, sollten wir also mehr Besteck und Geschirr zum Grillen bereitstellen und die rohen und fertigen Produkte strikt trennen.
Wichtig: Fleisch gut durchgaren
Auch bei der Fleischzubereitung selbst können wir einiges falsch machen. Wenn wir zum Beispiel alle ganz hungrig sind und nicht warten, bis die Kohlen richtig heiß sind - und wenn wir dann auch noch das ganze Rost mit Fleisch zuballern, hat das Fleisch keine Chance vernünftig durchgegart zu werden. Das sei aber enorm wichtig, sagt Eberhard Haunhorst.
"Die Leute haben Hunger und sie legen zu früh zu viel Fleisch auf den Grill. Dann wird es noch schlechter mit der Temperatur."
Wichtig sei, dass alles gut durcherhitzt wird. Eine Kerntemperatur des Grills von 70 Grad sei notwendig, damit pathogene Mikroorganismen abgetötet werden. Beim Grillen besteht immer die Gefahr, dass es von außen gut aussieht, aber von innen noch sehr roh ist. Wenn es so gegessen wird, besteht die Gefahr, dass Viren und Bakterien mitgegessen werden.
Grillfleisch für den Park zu Hause vorbereiten
Wer gerne draußen im Park oder an einem Fluss grillt, sollte auch auf ein paar Sachen achten. Das rohe Fleisch sollte auch hier schon zu Hause vorbereitet werden, also in Boxen gepackt werden, sagt Eberhard Haunhorst. Das sei besser, als es vor Ort aus Plastikverpackungen zu schneiden, denn dann kommen unsere Hände viel schneller mit dem rohen Fleisch in Kontakt. Und ganz wichtig: Das Fleisch in den Boxen mit Kühlakkus transportieren.