Es klingt so übersichtlich – und kann trotzdem richtig teuer werden: Die Mitnahme von Handgepäck ist beim Fliegen neuerdings wirklich kompliziert: Gewicht? Größe? Kosten? Ein kleiner Überblick.

Wenn ein Flugpreis wie ein Schnäppchen aussieht, wird er inzwischen oft richtig teuer, sobald man mit Gepäck reisen möchte – egal ob Koffer, Rucksack oder Täschchen.

Airlines nutzen Spielraum

Spätestens beim Boarding droht eine böse Überraschung und Extra-Kosten auch beim Handgepäck. Das liegt auch daran, dass es innerhalb der Europäischen Union keine allgemeinen Regeln für Airlines beim Handgepäck gibt. Für Größe und Gewicht beispielsweise. Auch für die Höhe der Gebühren nicht.

"Die Verbraucherzentralen sagen: Moment, für das Handgepäck brauchen die Airlines doch kein zusätzliches Personal. Das sollte generell kostenlos sein."
Martin Krinner, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Auch wenn Verbraucherschutzorganisationen dagegen vorgehen, beim Reisen sind momentan die Kosten für Handgepäck sehr real – und sehr unterschiedlich. Aus Deutschland beteiligt sich der Verbraucherzentrale Bundesverband an dem Vorstoß.

Drei wesentliche Faktoren für die Höhe der Gepäckausgaben hat Deutschlandfunk-Nova-Reporter Martin Krinner ausgemacht:

  • die Auswahl der Airline an sich
  • wann Gepäck angemeldet wird, beim Buchen oder beim Abflug
  • wie groß und wie schwer das Gepäck ist

Seine stichprobenhafte Übersicht ergibt: Bei Condor ist der kleinste Aufpreis fällig. 15 Euro je Trolley von maximal acht Kilo. Bei Easyjet darf der Trolley 15 Kilo wiegen – also fast das Doppelte – kostet aber ebenfalls 15 Euro.

Bei Ryanair darf das Handgepäck nur 40 mal 20 mal m 25 Zentimeter messen. Für das kleinste aufgegebene Gepäckstück mit einem Gewicht von bis zu zehn Kilogramm verlangt die Airline je nach Abflugort zwischen 9,49 und 44,99 Euro Aufpreis (Stand 10.06.2025).

Est informieren, dann packen

Ein Tipp: Die Bestimmungen der jeweiligen Airline sollten vor Abflug genaeustens geprüft und gegebenenfalls mit einem Screenshot dokumentiert werden.

Eine Sparoption ist es möglichst viel Kleidung gleichzeitig anzuziehen – das Prinzip Zwiebelschichtung – und wichtige Dinge in Hosentaschen zu verstauen. Cargohosen können also wirklich so praktisch sein, wie es oft heißt.

Nimmt man ein Gepäckstück mit, sollte dieses möglichst effizient gepackt werden. Kleidungsstücke zu rollen, kann ziemlich viel Platz sparen, sagt Martin Krinner.

Shownotes
Fliegen und Packen
Klein und teuer – Handgepäck als Problem
vom 10. Juni 2025
Moderation: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartner: 
Martin Krinner, Deutschlandfunk-Nova-Reporter