Das Besondere am Bikepacking ist, das wenige Gepäck direkt am Rad zu verstauen und so richtig weit zu reisen. Damit das Bikepacking zu einem tollen Reiseerlebnis wird, solltet ihr euch gut vorbereiten.
Jenny Schutzen liebt am Bikepacking, dass sie selbst bestimmt, wie schnell und wie weit sie fahren möchte. Als sie eine Auszeit vom Job brauchte, ist sie mit einem Freund von Leipzig nach Melbourne in Australien mit dem Rad gefahren.
Sie haben 8.000 Kilometer quer durch Vietnam, Laos, Kambodscha und Thailand über Malaysia bis nach Bali mit dem Rad zurückgelegt. In ihre Radtaschen hatten sie ein Zelt, Gaskocher und Nudeln gepackt. Viel mehr hatten beide nicht vorbereitet.
"Ich finde es grundsätzlich cool, draußen in der Natur mit dem Rad unterwegs zu sein, an Plätze zu kommen, an die man sonst nicht so gut hinkommt."
Alexander Seidel dagegen plant seine Touren schon genauer im Voraus mit Streckenatlas und Ausrüstung. Seine letzte Reise führte ihn zusammen mit einem Freund über 900 Kilometer durch Schottland. Trotz Regen hatten sie sich entschlossen zu zelten. So zu reisen, bedeute für ihn ein absolutes Freiheits- oder Unabhängigkeitsgefühl.
In Schottland ist Zelten einfach möglich, denn ähnlich wie in Skandinavien hat man das Recht, überall zu zelten. Das ist aber nicht in allen europäischen Ländern so möglich, sagt Frank Hofmann von Eurovelo, einer Organisation des europäischen Fahrradverbands. Oft klappt es auch, die Menschen vor Ort anzusprechen und zu fragen, ob man auf ihrem Grundstück zelten darf.
Rad, Zelt, Apps
In besonders entlegenen Gegenden wie Kanadas Norden fällt es kaum auf, wenn dort gezeltet wird. Allerdings ist Wildcampen in Naturschutzgebieten verboten. Und egal ob Naturschutzgebiet oder nicht: Immer alles mitnehmen, was man mitgebracht habt. Keinen Müll zurücklassen!
In Südostasien hat Jenny Schutzen selten gezeltet, weil die Unterkünfte günstig waren. Oft nutzte sie für die Unterkunftssuche die App "Warmshowers". Dort findet ihr kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten von Radreisenden für Radreisende. Weitere digitale Tools sind Komoot, Park4night oder Google Maps, um Schlaf- und Einkaufsmöglichkeiten oder einfach nur den Weg zu finden.
Frank Hofmann rät Bikepacking-Anfängern erst einmal Testrouten in der näheren Umgebung zu machen.
Basicausrüstung:
- Robustes Rad (Gravelbike)
- Multifunktionskleidung für jede Wetterlage
- Wasserfilter
- Fahrradwerkzeug
- Ersatzschlauch
Für eure Vorbereitung:
- ADFC-Checkliste für Bikepacking
- Eurovelo-Radnetz