Aus einem Container wird bei "Kitchen on the run" ein mobiles Restaurant. Und das reist mit einem Auftrag durch Europa: Geflüchtete und Einheimische zusammenbringen. Natürlich mit leckerem Essen.

Ein mobiles Restaurant auf einem Lastwagen: "Kitchen on the run" reist mit einem aufgeschnallten Küchen-Container durch die Europa. Aber nicht um Kohle zu machen, sondern um gemeinsam mit Geflüchteten und den Menschen vor Ort zu kochen. Die erste Station der Container-Küche ist Bari in Italien. Hier sollen sich alle treffen: Neuankömmlinge und alle, die schon länger vor Ort leben. Bis zu 20 Leute kochen und essen zusammen. Und waschen natürlich gemeinsam ab.

Italienische Pasta, gambisches Hühnchen

Die Idee mit dem Container-Restaurant hatten Organisatorin Rabea Haß und ihre Freunde Julia und Andy schon länger. Als sie beim Ideenwettbewerb "Advocate Europe" gewannen, war klar: Das wird was. Mit der Unterstützung weiterer Sponsoren und der Berliner Initiative "Über den Tellerrand" haben sie sich jetzt auf den Weg gemacht.

"Gestern war eine Gruppe junger afrikanischer Flüchtlinge da, die in ihrer Unterkunft keine Möglichkeit haben zu kochen. Gemeinsam mit Italienern, die hier in der Nähe wohnen, haben wir afrikanische Gerichte gekocht"
Rabea Haß, Kitchen on the run

Ihre Orte plant "Kitchen on the run" zum Teil weit im Voraus, da Genehmigungen für das Abstellen des Containers benötigt werden.

Mit Bari hatte das Team direkt den ersten Glückstreffer, erzählt Initiatorin Rabea Haß. Denn die Gemeinde nahm ihren Stopp in der Stadt zum Anlass, ein Festival gegen Rassismus zu veranstalten. Dadurch waren direkt sie direkt mit einem Netzwerk aus Organisationen und Aktionen in Bari verknüpft. Um diese guten Kontakte voll auszukosten, bleiben sie zumeist einige Wochen an einem Standort.

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Die Leute, die zum Kochen kommen, werden teilweise über Organisationen vor Ort vermittelt. Es kommt aber auch echte Laufkundschaft oder Leute, die über Social Media davon erfahren haben. Online kann sich im Prinzip jeder anmelden. Und dann gibt es noch die zufälligen Begegnungen. Manch einer bleibt an der der offenen Terrasse stehen und erkundigt sich. Oder das Team lädt ein paar Fußball spielende Kinder aus dem Sozialbau nebenan ein, wenn noch Essen übrig ist.

Im Idealfall weiß das Team schon ein paar Tage zuvor, wer kommt und was sie kochen wollen. Dann gehen sie alle zusammen einkaufen: Bei ausgefallenen Zutaten wissen die Köche des Abends am besten, was sie brauchen und wo man es bekommt. Wilde Mischungen sind erwünscht. Hier steht traditionelle Pasta neben gambischem Hühnchen, eine jeminitischen Speise neben etwas Veganem auf dem Tisch.

Entworfen und gebaut hat das "Kitchen on the run"-Team den Container mit freiwilligen Helfern, zum Beispiel Studenten des Fachs Baukonstruktion der TU Berlin. Zum einen musste in der mobilen Küche kompakt alles Platz haben von Gewürzen, Kochgeschirr bis zu Herd und Möbeln. Zum anderen sollte es gemütlich sein und Raum für Begegnung bieten. "Durch das offene Konzept mit der Holzterrasse kann jeder wirbeln und walten wie er möchte", sagt Rabea.

Bald geht es weiter zur nächsten Station. Auf ihrem Weg bis nach Göteborg machen sie in Deutschland Halt in Duisburg.

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Shownotes
Flüchtlingsprojekt "Kitchen on the run"
Begegnung im Container-Restaurant
vom 25. März 2016
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartnerin: 
Rabea Haß