Der 25-jährige Hamdi Kassar war ein bekannter TV-Moderator in Syrien. Seit seiner Flucht aus Syrien ist Schluss mit seiner Karriere. In Deutschland ist sein größter Feind die Sprache.
Im Sommer 2015 ist Hamdi Kassar aus Damaskus geflohen. Dort hat er die Frühstückssendung "Guten Morgen Damaskus" moderiert. Alle kannten ihn, weil alle in Syrien fernsehen. Auch beim IS war er bekannt. Die Terroristen haben Hamdi gefragt, ob er auch für sie moderieren würde. Hamdi lehnte ab, er wurde bedroht und floh schließlich.
Niemals akzentfrei Deutsch sprechen
Jetzt ist er Praktikant bei den Nachrichten des rbb. Doch die Aufgaben sind ihm zu wenig. Hamdi will wieder moderieren und versucht, bei einer arabischsprachigen Sendung aus Deutschland unterzukommen. Doch auch für diesen Job muss er gut Deutsch sprechen. In einer Sprachschule am Berliner Alexanderplatz hat er jeden Tag vier Stunden Deutschunterricht. Auch wenn Hamdi gut voran kommt, dämpft seine Lehrerin Hamdis Erwartungen:
"Es gibt Leute, die kommen als Erwachsene, lernen fließend ohne Fehler zu sprechen, legen auch ihren Akzent ab. Es gibt Leute, die schaffen das. Aber es sind nicht so viele."
Für Hamdi ist es bitter, wenn er seine alten Sendungen auf dem Laptop anschaut. Jetzt steht er wieder ganz am Anfang. Er weiß, wie viel Glück es braucht, seinen Traum ein zweites Mal zu verwirklichen.
"Auch in zehn Jahren werde ich nicht akzentfrei Deutsch sprechen. Ich denke nicht, dass Deutsche einen Moderator mit Akzent akzeptieren werden."