Mit der Not von Tausenden Flüchtlingen verdienen Schleuser Millionen. Ihre Methoden werden immer perfider. Zuletzt trieben Frachter führerlos auf die italienische Küste zu. Grenzschützer sprechen von einem neuen Grad der Grausamkeit.
Mehrere Hundert Flüchtlinge sind nur knapp der Katastrophe entgangen. Ihre Frachter trieben führerlos auf die Küste zu. Die italienische Küstenwache konnte sie retten. Von den Schleusern war aber keine Spur. Sie hatten das Schiff längst verlassen. Verdient haben sie eine Menge. Pro Flüchtling kassieren sie zwischen 4000 und 8000 Dollar.
"Dahinter stehen große kriminelle Organisationen. In den letzten 14 Monaten haben italienische Behörden 170.000 Menschen aufgegriffen. Das bedeutet, 680 Millionen Dollar."
Diese Art, viel Geld zu verdienen, ist konkurrenzlos. So viel haben selbst die Piraten auf dem Meer nie zusammenbekommen. Bei so hohen Beträgen ist es für die Schleuser oder die Organisationen, die dahinter stecken, überhaupt kein Problem, Frachter und Personal zu bezahlen.
Politiker verschließen die Augen
Wo kommen die vielen Flüchtlinge her? Die meisten gehen in der Türkei oder in Griechenland an Bord. Dass sowas in einem EU-Land passiert, ist besonders schockierend. Daran sieht man, dass es enorme Sicherheitslücken gibt.
„Ich muss ehrlich sagen, ich bin schockiert darüber, dass die griechische Hafenpolizei so viel Frechheit oder Dummheit hat, dass sie nichts Zweifelhaftes bei ihren Kontrollen der Schiffe gefunden hat."
Leo Walotek-Scheidegger denkt, dass die Politik in Griechenland mit ihrer eigenen Situation überfordert ist, und über das Schicksal der Flüchtlinge hinter verschlossenen Türen entscheidet. Scheinbar wolle man die Menschen dort nicht haben. Er lobt aber die italienischen Behörden.
"Hut ab, dass man die Menschen nicht führerlos auf diesen Schiffen ihrem Schicksal überlassen hat."