Das Interesse an der Formel 1 ist seit Jahren rückläufig. Die Regeländerungen haben dem Rennsport die Spannung genommen. Da lohnt sich ein Blick auf die Formula E. Dort gehen Rennwagen mit Elektromotor an den Start.
Am Wochenende startet die Formel 1 - und irgendwie interessiert es immer weniger Menschen, wenn auf den Rennstrecken der Welt Mercedes, Ferrari und Williams gegeneinander antreten. Vor allem die vielen Regeländerungen haben dem Sport die Spannung genommen, sagt DRadio-Wissen-Reporter Martin Schütz, der sich selber als "Kind des Nürburgrings" bezeichnet.
"Als ich noch zum Formel-1-Rennen ging, da lief einem Blut aus den Ohren, wenn man keinen Ohrenschutz drin hatte."
Was Motorsportfans an der Formel 1 kritisieren:
- Die Rennstrecken - zum Beispiel in Bahrain und Russland - haben keine Tradition
- Die Teams dürfen während der Rennen nicht tanken, also keine Überholmanöver in der Box
- Die Formel-1-Rennwagen sind zu leise
Außerdem hat die Formel 1 inzwischen ein ziemliches Imageproblem: auf 100 Kilometern verbraucht ein Formel-1-Wagen locker 60 Liter Sprit.
Formel E hat noch Kinderkrankheiten
Gar keinen Sprit, sondern Strom verbrauchen die Rennwagen der Formula E. Die Boliden sehen fast genau so aus, wie die Formel-1-Rennwagen haben aber einen Elektromotor. Die Formel E geht 2016 in ihre zweite Saison und findet auch in Deutschland statt. Bei der Premiere im vergangenen Jahr auf dem Tempelhofer Feld in Berlin waren immerhin 21.000 Zuschauer. Und auch Eurosport überträgt die Rennen und die Quoten sind gar nicht mal so schlecht. Vor allem in Südamerika hat die Formel E viele Fans.
Aus Sicht der eingefleischten Formel-1-Fans haben die E-Autos aber vor allem ein Problem: sie klingen eher wie der Bohrer beim Zahnarzt als wie ein ernst zu nehmender Rennwagen. Und die Fahrer müssen während des Rennens an die Box. Nicht zum tanken, sondern um das Auto zu wechseln. Denn die E-Rennwagen haben das gleiche Problem wie die E-Autos: die Reichweite. Und auch an PS haben die E-Racer weniger zu bieten: 270 PS gegen 875 PS zum Beispiel von Renault. Damit gewinnt man noch kein Quartett.