Frauen im deutschen Film und TV sind unterrepräsentiert, das zeigt eine Studie der Uni Rostock: Besonders Frauen ab 30 Jahren kommen selten vor.

Zwei Wochen lang haben sich Wissenschaftler von der Uni Rostock 25 Fernsehprogramme mit mehr als 17.000 Protagonisten angesehen und das Material analysiert. Außerdem wurden 800 deutschsprachige Kinofilme aus den letzten sechs Jahren untersucht. Die Studie führte zu vier Hauptergebnisse:

  1. Frauen sind in Film und Fernsehen deutlich unterrepräsentiert
  2. Wenn Frauen vorkommen, sind sie meistens jung
  3. Experten, Gameshow-Moderatoren, Journalisten und Sprecher sind meistens männlich
  4. Auch das Kinderfernsehen spiegelt nicht den wahren Frauen- und Männeranteil in Deutschland wider

Nur jeder dritte Protagonist ist laut der Studie weiblich. Das gilt für fast alle Formate: von Kinofilmen über Kinderfernsehen, Nachrichten- und Politiksendungen bis hin zu Serien.

Ausnahme: Telenovelas und Daily Soaps

Im Vergleich zu anderen Fernsehformaten ist der Anteil von Frauen in Telenovelas und Daily Soaps verhältnismäßig hoch. Er entspricht der Verteilung in der deutschen Bevölkerung. Die Wissenschaftler glauben, dass Themen wie Beziehung und Partnerschaft, die in diesen Formaten im Vordergrund stehen, der Grund dafür sind.

Je älter, desto seltener zu sehen

Außerdem zeigte die Studie auch, dass Frauen bis zu einem Alter von Mitte 30 genauso häufig wie Männer in Film und Fernsehen vorkommen. Ab Mitte 30 ändert sich das: ab dann werden Frauen immer seltener eingesetzt.

Shownotes
Frauen in Film und Fernsehen
Nur jeder dritte Protagonist ist weiblich
vom 12. Juli 2017
Moderatorin: 
Tina Kießling
Gesprächspartner: 
Tobias Jobke, Deutschlandfunk Nova