Eine Stunde für die Haarwäsche, das ist ziemlich viel Aufwand. Genauso lange hat es gedauert, bis Redakteurin Rahel Klein mit der kürzlich veröffentlichten Anleitung des Starfriseurs Christophe Robin fertig war. Mit dem Ergebnis ist Rahel nicht zufrieden. Aber ein paar Details wird sie sich trotzdem merken.

Eine Haarwäsche ist keine komplizierte Sache und läuft bei den meisten von uns vermutlich so ab: Wasser drauf - Shampoo rein – ausspülen – Handtuch  nehmen - fertig. Manchmal bereichern wir diese vier Schritte noch um einen Conditioner. Das war es dann aber auch im Alltag. Trotzdem gibt es jede Menge zu verbessern. Zumindest, wenn wir dem französischen Starfriseur Christophe Robin glauben, der kürzlich in der New York Times erklärt hat, wie wir unsere Haare richtig waschen sollen.

Deutschlandfunk-Nova-Redaktions-Haarwunder Rahel Klein hat das Sechs-Schritte-Programm getestet. Vor allem daraufhin, ob es auch im Alltag funktioniert. Beratung hat sich Rahel dabei von dem Friseurmeister Marcel Michels geholt. 

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Die fünf Schritte nach Christophe Robin

Schritt 1: Intensives bürsten

Vor dem Waschen sollen die Haare richtig gut durchgekämmt werden. Und das niemals vom Ansatz zu den Spitzen sondern von unten nach oben. 

Schritt 2: Pflege der Haarspitzen

Ein natürliches Mandel- oder Arganöl soll auf die Spitzen aufgetragen werden. Hier beträgt die Einwirkzeit für Eilige 15 Minuten. Im Idealfall wirkt das Öl aber eine ganze Nacht. 

Schritt 3: Shampoonieren

Das wird natürlich nicht mit irgendeinem Shampoo gemacht. Es gilt ein Shampoo zu finden, das zum Haartyp passt. Passend bedeutet bei gefärbten Haaren: Auf keinen Fall ein Shampoo benutzen, das Sulfate enthält. Denn Sulfate sind Tenside, die Verbindungen aus Fett und Schmutz lösen, aber auch die Haarfarbe schneller verblassen lassen. Außerdem können sie die Haarfaser schneller austrocknen und zudem auch Hautirritationen hervorrufen. 

Ist das Shampoo gefunden, ist immer nur eine teelöffelgroße Menge zu nehmen, die mit ein wenig Wasser verdünnt wird. Diese Mischung wird auf dem Ansatz verteilt. Das Shampoo öffnet beim Waschen die Schuppenschicht der Haare und reinigt sie. Weil die Schuppenschicht geöffnet ist, ist das Haar jetzt sehr empfindlich. 

Schritt 4: optional Conditioner

Die Anwendung des Conditioners ist nach Starfriseur Robin nicht zwingend nötig. Denn auch hier lauern bereits die nächsten Probleme, weil Conditioner die Haare beschweren können. Der Friseurmeister Marcel Michels rät dagegen dringend zu dieser Abschlussbehandlung.

"Dann wird die Schuppenschicht geschlossen, die Haare lassen sich besser kämmen und vor allem haben die Haare trocken mehr Glanz. Weil nur eine glatte, glänzende Oberfläche auch Licht reflektiert und dann glänzend wirkt."
Marcel Michels, Friseurmeister

Schritt 5: Spülen, bis die Haare quietschen

Ob Shampoo oder Conditioner - beides sollte sehr gründlich ausgespült werden. Darin sind sich Christophe Robin und Marcel Michels einig. Wird dieser Schritt nicht gründlich durchgeführt, wird das Haar schwer und lässt sich nicht stylen. Marcel Michels empfiehlt, das Ausspülen mit einem Guss kalten Wassers zu beenden. Das kalte Wasser wirkt adstringierend, was bedeutet, dass sich die Schuppenschicht sich schließt, weil das Haar sich zusammenzieht. 

Schritt 6: Abtrocknen

Für Christophe Robin bedeutet das: Kopf nach vorne und mit dem Handtuch von vorne und hinten dagegen schlagen. Auf keinen Fall rubbeln oder bürsten. Auch Marcel Michels empfiehlt einen besonders vorsichtigen Umgang mit nassen Haaren. Bei besonders dicken Haaren aber, die zum Verknoten neigen, darf auch zur Bürste gegriffen werden. Michels hält auch diesen Zeitpunkt für die Einarbeitung eines Pflegeöls für ideal, weil das Öl in den Haaren bleibt und so lange einwirken kann. 

Im Ergebnis stumpf und strohig

Insgesamt ist unsere Redakteurin nicht überzeugt von dem Ergebnis der langen Prozedur und dem neuen Shampoo ohne Sulfate. 

"Ich habe das Gefühl, dass meine Haare sich etwas stumpfer anfühlen. Noch strohiger sind als sonst, vor allem unten."
Rahel über das Ergebnis auf ihrem Kopf

Hinzu kommt: Eine ganze Stunde Zeit fürs Haare waschen, ist viel zu lang, gerade im Alltag. Tägliche Haarwäsche empfiehlt Marcel Michels ohnehin nicht. Wer das trotzdem möchte, sollte dann aber nur wenig Shampoo nehmen, so Friseurmeister Marcel Michels.

Shownotes
Haare waschen
Spülen bis es quietscht
vom 05. Juli 2017
Moderation: 
Paulus Müller
Gesprächspartnerin: 
Rahel Klein, Deutschlandfunk Nova