Die Bundesliga ist öde geworden, jedenfalls an der Spitze. Aber im Abstiegskampf ist noch richtig was los. Hier geht es nicht nur um den Sport, sondern auch um richtig viel Geld - oft ist nicht nur der Verein, sondern auch die Stadt und die ganze Region davon betroffen.
Ein Abstieg kann einen Fußballverein ruinieren: Eine Sportmarketing-Agentur hat berechnet, dass die Einnahmen der Vereine nach einem Abstieg im Schnitt um ein Drittel zurückgegangen sind. Und Ralf Woy, der Finanzvorstand vom 1. FC Nürnberg, schätzt sogar, dass seinem Verein bis zu 60 Prozent der Einnahmen verloren gehen würden.
Der Preis des Abstiegs
Der Sportjournalist vom Deutschlandradio Philipp May hat recherchiert, wie sich der Abstieg finanziell genau auswirkt. Die Einnahmeverluste setzen sich so zusammen:
- Fernsehrechte (Bundesliga bekommt insgesamt 80 Prozent, die Zweite Liga nur 20 Prozent)
- 28 Prozent weniger Zuschauereinnahmen
- 25 Prozent weniger Sponsorengelder
- 12 Prozent weniger Trikotverkauf
Für Vereine, die aus der Zweiten Liga absteigen, ist das alles noch dramatischer - im schlimmsten Fall kann es hier zu Insolvenzen kommen.
"Häufig planen Vereine in der Zweiten Liga für den Aufstieg in die Bundesliga - wenn sie dann doch in die Dritte Liga absteigen, können sie nicht einmal mehr die Versicherungsbeiträge ihrer Spieler bezahlen."
Es gibt Fußballvereine, die extrem mit ihrer Stadt und Region verbunden sind, der 1. FC Kaiserslautern zum Beispiel. "Da gibt's im Prinzip nicht mehr als diesen Verein", schätzt Philipp. Entsprechend bekäme der Verein viel Unterstützung von Stadt und Land, bekommt das Stadion und das Trainingsgelände subventioniert. "Da wird viel gemauschelt." Bei einem Abstieg eines solchen Vereins würde die Stadt mitleiden - nicht nur emotional.