Profi-Fußball und Ökologie passen schon irgendwie zusammen. Die Deutsche Fußball Liga will sich selbst zu mehr Nachhaltigkeit verpflichten – ganz gemächlich. Schritt für Schritt.
Die Vereine der ersten und zweiten deutschen Fußballbundesliga wollen nachhaltiger spielen und wirtschaften. Dieses Ziel hat sich die Mitgliederversammlung der DFL am 30.05.2022 selbst gegeben. Die neuen Regeln werden schrittweise Eingang in die DFL-Lizenzierungsordnung finden. Bereits im Dezember 2021 hatte das Gremium beschlossen bestimmte Nachhaltigkeitsziele in die Präambel der DFL aufzunehmen.
"Es ist nicht so, dass die Vereine nachhaltiger werden. Es ist eher so, dass die Vereine sehen, wo sie stehen."
Die Vereine müssen in Zukunft 39 Mindestkriterien erfüllen. Dazu gehört beispielsweise, dass sie ihren CO2-Fußabdruck ermitteln, ein Abfallkonzept entwickeln und auch jemanden einstellen, der sich nur mit der Nachhaltigkeitsbilanz des jeweiligen Vereins beschäftigt. In erster Linie gehe es darum, eine Datengrundlage zu schaffen, sagt Marina Schweizer. Sie arbeitet in der Dlf-Sportredaktion und weist darauf hin, dass dem DFL-Beschluss ein monatelanger Abstimmungsprozess vorangegangen ist.
Schrittweise zur Erfüllung der Kriterien
Ermittelt werden soll beispielsweise der Wasserverbrauch, die Abwasserproduktion und der Energieverbrauch der Vereine, auch Mobilitäts- und Verkehrsanalysen sollen durchgeführt werden. Die Zahl der Mindestkriterien nimmt schrittweise zu.
Die Erfüllung der ersten Gruppe von Mindestkriterien wird für die Saison 2023/2024 Voraussetzung dafür sein, dass ein Verein für die erste oder zweite Bundesliga zugelassen wird. Mit der Spielzeit 2024/25 müssen mindestens die Kriterien beider Gruppen von den Vereinen erfüllt werden – dabei geht es dann beispielsweise auch um die Produktionsweise von Fanartikeln.
"In der Saison 2024/25 wird dann gefordert, dass die Vereine mindestens eine Maßnahme zur CO2-Einsparung einfordern."
Mit finanziellen Anreizen werde die Liga in Zukunft versuchen, die Vereine zur Übererfüllung der Nachhaltigkeitsanforderungen zu bewegen, sagt Marina Schweizer.
Manche Vereine sind schneller
Manche Vereine seien beim Thema Nachhaltigkeit schon jetzt weiter als andere. Marina Schweizer nennt beispielsweise Hoffenheim, Paderborn und Werder Bremen. Teilweise messen diese Clubs ihre CO2-Bilanz bereits heute – beziehungsweise planen wie die SV Werder Bremen einen ersten Nachhaltigkeitsbericht für 2022.