Ohrenschmalz schützt die Ohren, verschmutzt aber In-Ear-Kopfhörer. Sie regelmäßig zu reinigen, ist wichtig. Denn sonst drohen schmerzhafte Infektionen im Ohr. Aber wie geht die Körperschmiere wieder runter von den empfindlichen Kopfhörern?
In-Ear-Ohrhörer mit oder ohne Kabel sind schon sehr praktisch, haben aber einen Nachteil. Durch sie gelangen Schmutz und Bakterien besonders leicht in den Gehörgang. Und weil die Ohrhörer die Gehörgänge fast hermetisch abschließen, wird es darin besonders warm und feucht. Je länger sie getragen werden, desto wärmer und feuchter kann es werden.
"Durch In-Ear-Ohrhörer wird Ohrenschmalz weiter ins Ohr gedrückt und das Ohr kann sich nicht mehr so gut selbst reinigen."
Ohrenschmalz sammelt sich an den Silikonaufsätzen und kann die Kunststoffgitterchen vor den dahinter verbauten Klangerzeugern verstopfen. Dann ist es vorbei mit dem Hörgenuss. Außerdem kann es im Extremfall durch verschmutzte Kopfhörer zu einer Otomykose kommen, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jan Dahlmann. "Das ist nichts anderes als eine Pilzinfektion im Ohr", sagt er. Auch eine bakterielle Gehörgangsentzündung kann so entstehen.
Zu den potentielle Folgen und Symptome einer Otomykose gehören:
- Juckreiz
- Schmerzen
- Gestank
- Einbußen beim Hörvermögen
Die Silikon-Aufsätze von In-Ears sind der Teil, der sich am einfachsten reinigen lässt. Es lohnt sich, sagt Jan Dahlmann: "An diesen Aufsätzen ist der meiste Dreck." Einfach vorsichtig abnehmen und mit lauwarmem Wasser und Spülmittel abwaschen, empfiehlt er. Auch mit Reinigungstabletten für Zahnspangen oder Gebisse löst sich der Dreck von den Silikon-Aufsätzen.
In-Ears nicht mit Wasser reinigen
Trocknen lassen sich die In-Ears mit einem fusselfreien Tuch oder mit etwas robusteren, nicht-fusselnden Wattestäbchen. Und trocken sollten die Teile sein, wenn sie wieder verwendet werden sollen.
Der Dreck an den Gitterchen lässt sich mit einem Zahnstocher oder einem kleinen Pinsel ganz vorsichtig entfernen. Eine andere Möglichkeit ist es, den Ohrhörer mit einem fusselfreien Tuch abzuwischen. Auf Wasser sollte man verzichten: Wirklich wasserdicht sind In-Ears nicht, auch Airpods von Apple nicht. Die werden als wasserbeständig vermarktet, aber auch hier muss der Schall letztlich durch Öffnungen ins Ohr kommen.
"Im Sommer oder auch nach dem Sport solltest du die Kopfhörer immer mal wieder rausnehmen, damit dein Ohr auch wieder ein bisschen Luft abbekommt."
Wenn die Kopfhöreröffnung wirklich sehr dreckig ist, kann Klebeknete helfen. "Die gibt es ungefähr für zwei Euro in der Drogerie", sagt Jan Dahlmann. In Bällchenform in die Öffnung gesteckt und wieder herausgezogen, bleibt der Dreck daran hängen. Vom Gebrauch von Reinigungsalkohol rät er grundsätzlich ab. "Guck nochmal in die Bedienungsanleitung, was dein Anbieter sagt", empfiehlt der Deutschlandfunk-Nova-Reporter.
Kopfhörer nicht teilen
Grundsätzlich sollten Nutzerinnen und Nutzer von In-Ears darauf achten, die Kopfhörer regelmäßig aus den Ohren zu nehmen, damit Luft an die Gehörgänge kommt. Die Geräte sollten regelmäßig gereinigt und nur trocken verwendet werden. Und mit andern teilen sollte man die Dinger auch eher nicht. Denn im Fall einer Pilz- oder Bakterieninfektionen ist die leicht übertragbar.