Wer Fortnite spielt, kennt den Battle-Royale-Modus: Der letzte überlebende Spieler gewinnt das Shooter-Game. Diese Spielvariante wird immer beliebter und erobert auch andere Game-Genres, zum Beispiel das Jump-and-Run-Game Super Mario.

Fortnite zählt zu den beliebtesten Spielen weltweit und ist ein typisches Battle-Royale-Game: Die Spielenden kämpfen in einer großen Arena gegen bis zu 100 Gegnerinnen und Gegner. Das Ziel ist, der letzte Überlebende zu sein, denn der gewinnt das ganze Spiel.

"Aus Super Mario ist jetzt nicht plötzlich ein Actionheld geworden. Tatsächlich ist das neue "Super Mario Brothers 35“ ziemlich genau der Klassiker von 1985."
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk Nova

Dieser Battle-Royale-Modus kommt anscheinend so gut bei Gamerinnen und Gamern an, dass nun auch Spiele aus anderen Genres diese Spielvariante übernehmen. Neben Jump-and-Run etwa auch Chaos-Party-Games "Fall Guys".

Der Klassiker von 1985 ist fast unverändert

Wer jetzt denkt, dass Super Mario zum Actionhelden wird, liegt aber falsch, sagt unser Reporter Thomas Ruscher. Tatsächlich sei das neue "Super Mario Brothers 35“ ziemlich genau so wie der Klassiker aus dem Jahr 1985.

Wie gehabt, läuft der Spieler durch die verschiedenen Level und hüpft den altbekannten Gegnern, den Koopas und Gumbas, auf den Kopf und versucht, so schnell wie möglich zum Ziel zu kommen.

Einer gegen 34 andere Gamer

Der Unterschied: Während des Spiels spielst, versuchen 34 andere Gamerinnen und Gamer genau das Gleiche. Zwar laufen sie nicht alle gemeinsam im selben Level herum, aber die Koopas und Gumbas, die ein Spieler aus einem der Level hinauswirft, landen dann im Game eines anderen Spielers.

"Sie hüpfen den Viechern in ihrem Spiel auf den Kopf, schmeißen sie raus, dafür tauchen sie dann bei dir auf und machen das Spiel schwieriger – das macht es ziemlich spannend."
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk Nova

Die Spielefirma Nintendo nennt diese Spielvariante zwar nicht "Battle Royale", obwohl es alle Merkmale eines typischen Battle Royales hat, sagt Thomas Ruscher. Der Unterschied zum Game Fortnite liegt nur darin, dass die SpielerInnen nicht aufeinander schießen, sondern Super-Mario-Level durchlaufen müssen.

Besser sein als alle anderen

Nintendo hat inzwischen Erfahrung damit, den Battle-Royale-Modus in die Spiele einzubauen: Im vorigen Jahr ist "Tetris 99" erschienen, das auch durch diesen Modus erweitert wurde.

Das funktioniert dann so: Während ein Spieler die Reihen nacheinander abbaut, werden sie bei einem anderen Gamer hinzugefügt. Somit geht es in diesen neuen Varianten der Battle-Royale-Spielvarianten darum, besser zu sein als alle anderen Gamer, die gerade irgendwo auf der Welt auch das gleiche Spiel zocken.

"Die Niederlage wird wahnsinnig stark abgefedert dadurch, dass sie sehr kurz ist im Grunde. Wenn man verliert, kann man sagen 'okay, schade', Dann drück ich einfach einen Knopf und bin im nächsten Spiel."
Benjamin Strobel, Psychologe

Gamer mit kleinen Erfolgserlebnissen motivieren

Mit kleinen Erfolgserlebnissen, die die Games bieten, bleibt der Spieler oder die Spielerin motiviert und spielt weiter, sagt unser Reporter Thomas Ruscher. Denn der nächste Erfolg bleibt in Reichweite: das erste Ziel ist es, nicht als erster auszuscheiden. Es dann vielleicht unter die besten 50 Prozent der Spieler zu schaffen und dann so lange zu spielen, bis man unter den zehn Besten landet.

"Fast alle Battle-Royale-Spiele sind mit Erfolgserlebnissen am Wegesrand gespickt. Immer, wenn jemand anderes rausfliegt, mache ich beispielsweise selbst einen Platz gut."
Benjamin Strobel, Psychologe

Unser Reporter hat selbst gemerkt, dass er "Super Mario Bros 35" nicht besonders gut gespielt hat. Aber sein Erfolgserlebnis hatte er trotzdem, weil er es bis ins zum zweiten Level geschafft hat.

Diese kleinen Erfolgserlebnisse, mit denen diese Battle-Royale-Varianten gespickt sind, machen ihre Beliebtheit bei den Spielerinnen und Spielern aus, vermutet Thomas Ruscher.

Shownotes
Games
Super Mario als Battle-Royale-Version
vom 16. Oktober 2020
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk Nova