Wer beim Stichwort Gamescom an Nerds denkt, liegt definitiv falsch. Auf der weltgrößten Messe für Computerspiele sind alle unterwegs – ein Querschnitt unserer Gesellschaft, sagt unser Autor Martin Schütz, der schon seit Jahren dorthin geht und bestätigt: Das Publikum hat sich verändert.
Auf der Gamescom ist es voll. Jedes Jahr. Die Schlangen sind endlos lang und doch freuen sich alle darüber, dort zu sein. Wer auf der Gamescom ist, kann sich sicher sein, er trifft seinesgleichen: Menschen, die auf Computerspiele und Zocken stehen.
Buntes Publikum auf der Gamescom
Das Klischee, dass auf der Messe Menschen rumlaufen, die aussehen, als seien sie einem abgedunkelten Kinderzimmer in dem sich Pizzakartons und Eisteetüten stapeln, entflohen, ist längst überholt. Deutschlandfunk-Nova-Autor Martin Schütz bestätigt am zweiten Tag der Gamescom: Das Publikum ist bunt. Die meisten der Besucher seien zwischen 20 und 30 Jahren alt, ungefähr ein Drittel davon weiblich.
"Der Frauenanteil auf der Gamescom steigt jedes Jahr."
Es sind aber nicht nur Menschen in dieser Altersklasse unterwegs. Auch viele Über-50-Jährige, berichtet Martin Schütz. Die ältere Generation habe halt früher mit dem C64 angefangen und sei dabei geblieben. Inzwischen kommen sie mit ihren Kindern zur Gamescom und es habe manchmal den Charme eines großen Familienausflugs.
Wertschätzung für Cosplayer auf der Gamescom
Wie vielfältig die Besucher der Gamescom sind, zeigt aber auch, dass viele Menschen im Rollstuhl dort unterwegs sind – und, was immer wieder ein Blickfang ist: die vielen Cosplayer.
Martin Schütz sagt, er findet es faszinierend, wie viel Aufwand die Leute betreiben, wie zum Beispiel Cosplayer Marcel Blöß, den er auf der Gamescom getroffen hat. Er berichtet, dass er ein Jahr lang an seinem Kostüm, das eine Figur aus Overwatch darstellt, gebastelt hat. Auf der Messe gibt es sogar eine extra Halle für Cosplayer und was man sofort bemerke, so Martin Schütz, sei die Freundlichkeit und Wertschätzung, die den Cosplayern entgegen gebracht wird.