Es könnte so einfach sein: Unter #JewsAndArabsRefuseToBeEnemies zeigen sich auf Twitter küssende Paare. Aber die Realität im Nahen Osten ist leider Lichtjahre davon entfernt.
Seit 16 Tagen bekämpfen sich Israel und die Hamas. Auch Krankenhäuser und Wohngebiete im Gazastreifen greift die israelische Armee an. "Da stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit", sagt Korrespondent Tim Assmann. Schließlich leben 1,8 Millionen Menschen im winzigen Gazastreifen: "Wenn man da reinschießt, gibt es zwangsläufig Opfer".
"Natürlich informiert die israelische Armee die Menschen vor einem Angriff darüber, dass sie ihre Häuser besser verlassen. Aber wo sollen sie denn hin?"
Zwar werden viele Bewohner vor einem Bombenangriff dazu aufgefordert, ihre Wohnung zu verlassen. Aber, sagt Assmann, der Gazastreifen sei nirgendwo sicher und die Grenzen seien geschlossen: "Wie würde es uns denn gehen, wenn wir damit rechnen, dass uns auf der Straße Bomben treffen könnten? Dann würden wir auch zuhause bleiben."
Propagandakrieg in den sozialen Medien
Für beide Seiten seien soziale Medien sehr wichtig. Sowohl Hamas und Islamischer Dschihad als auch die israelische Armee nutzten beispielsweise Twitter, um militärische Erfolge zu melden. "Es geht auch darum, einen Medienkrieg zu gewinnen“, sagt Assmann. Die israelische Armee postete zum Beispiel eine Stadtansicht von London und dazu die Frage "What would you do?" Dadurch werde um Verständnis dafür geworben, dass Israel keine andere Wahl habe, als den Raketenbeschuss der Hamas mit Gewalt zu stoppen.
Und welchen Einfluss haben friedensbewegte Hashtag-Aktionen wie #JewsAndArabsRefuseToBeEnemies? "Das ist eine Minderheit", erklärt Assmann.