Wer möchte nicht manchmal die Gedanken seines Gegenübers lesen? Geht eh nicht? Aber fast. Denn was wir sprechen ist von dem was wir denken - meistens zumindest - nicht weit entfernt. Eine Hirnforscherin hat in Köpfe geguckt.
Die Hirnforscherin Tanja Schultz interessiert sich besonders für den Sprachproduktionsprozess. Gemeinsam mit amerikanischen Kollegen ist es ihr gelungen, vollständige Sätze aus Hirnströmen zu rekonstruieren. Dafür musste sie allerdings in Köpfe gucken. Erst die Zusammenarbeit mit amerikanischen Wissenschaftlern machte das möglich. Deren Epilepsiepatienten, die bei offener Schädeldecke behandelt werden müssen, erklärten sich zu einem Experiment bereit.
Sprache, Muskel, Hirnaktivität
Die Forscher ließen die Patienten Texte von einem Monitor laut ablesen und konnten dabei sozusagen Wort für Wort nachvollziehen, was dabei im Hirn passiert. Doch wozu genau wissen, was jemand denkt? Diese Forschungsergebnisse könnten langfristig besonders interessant für die Kommunikation mit Maschinen werden, erklärt Hirnforscherin Tanja Schultz. Denn in Zukunft könnte noch wichtiger sein, dass Computer oder Maschinen uns nicht missverstehen, sondern genau erfassen, was wir von ihnen wollen.