Ob wir glücklich sind oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Forscher haben nun aber eine Gen-Variante ausfindig gemacht, die Glücksgefühle verstärken könnte. Bei uns Deutschen kommt diese Variante allerdings selten vor.

Na, heute schon gelacht? Oder trotz miesem Wetter ziemlich gut gelaunt? Wir Deutschen gelten ja nicht gerade als besonders positive Menschen. Und in den diversen Glücksstudien liegen wir auch nicht gerade vorn - beim World Happiness Report der Uno lag Deutschland zuletzt auf Rang 26.

Wissenschaftler der Varna Universität haben jetzt entdeckt, dass bei Menschen, die sich selbst als besonders glücklich einschätzen, eine bestimmte Variante eines Gens besonders häufig ist. Bei Menschen in Dänemark, Schweden oder Nigeria kommt die viel öfter vor als bei uns. Und diese Länder lagen in Befragungen, wo die Menschen am glücklichsten sind, weit vorne.

Ein Gen allein macht noch nicht glücklich

"Es geht um ein Gen, das für ein Enzym zuständig ist, das eine Fettsäure abbaut. Die Variante des Gens sorgt aber nebenbei wohl auch noch dafür, dass man Sinneseindrücke intensiver empfindet und Schmerzen weniger stark spürt."
Tobias Jobke, Wissensnachrichten

In Deutschland haben laut Studie nur etwa 20 Prozent der Bevölkerung diese Gen-Variante. In Dänemark und Schweden etwa 26 Prozent. Diese Zahlen sind allerdings Schätzungen - hier liegt ein Schwachpunkt der Studie. Und es gibt noch eine weitere Ungereimtheit: Menschen in Russland und Estland beispielsweise haben nämlich zwar die Genvariante, fühlen sich aber trotzdem nicht besonders glücklich. Es gibt eben noch viele andere, nicht-biologische Faktoren, die über unser Glück entscheiden.

Shownotes
Gefühle
Das Glücks-Gen
vom 15. Januar 2016
Moderator: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartner: 
Tobias Jobke, Wissensnachrichten