Irgendwann sollen Menschen auf dem Mond ihr eigenes Gemüse anbauen. Konkrete Versuche dafür gibt es heute schon: In einem Gewächshaus in der Antarktis pflanzte Paul Zabel ein Jahr lang Gurken und Tomaten an.
Ausschließlich Minus-Grade, kein Regen, keine Sonne und keine Erde. Was erst mal nicht nach Bedingungen klingt, in denen sich Pflanzen wohlfühlen, ist genau die Umgebung, die das Gemüse von Paul Zabel in der Antarktis vorfand.
Paul ist Ingenieur beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Seine Aufgabe für ein Jahr: In einem Gewächshaus-Container Gemüse anbauen, unter anderem Radieschen, Gurken, Tomaten, Salat, Kohlrabi und Basilikum.
Das Ziel des Projektes war es, zu zeigen, dass generell auch auf dem Mond oder sogar auf dem Mars Gemüse angebaut werden kann. Paul sagt: Es ist möglich, das haben die vergangenen Monate gezeigt.
Im Gewächshaus in der Antarktis kamen auch Techniken zum Einsatz, die heute schon kommerziell in Gewächshäusern in Spanien und den Niederlanden verwendet werden. Der große Unterschied: Es kommt auf jedes Gramm an. Denn die komplette Technik muss mit einer Rakete auf den Mond gebracht werden. Transportkapazität gemessen nach Gewicht und Volumen ist hier einer der limitierenden Faktoren.
Paul wertet seine Daten jetzt aus und schließt das Projekt ab. Seine ersten Erkenntnisse: Das System, das die Pflanzen mit Wasser versorgt, muss noch zum noch verbessert werden. Würden zum Beispiel weniger Pumpen gebraucht, kann auch weniger kaputt gehen.
Wie Pauls Arbeitsalltag aussah, warum er von der Station zum Gewächshaus immer 20 Minuten zu Fuß laufen musste und wie es sich nach monatelanger Kälte angefühlt hat, in Kapstadt bei +25 Grad Celsius zu landen - das und mehr erzählt er im Gespräch mit Deutschlandfunk-Nova-Moderator Sebastian Sonntag.